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Der Diktator zeigt sich mit seiner Tochter

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un mit seiner Tochter Kim Ju Ae im Südkoreanischen TV.
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un mit seiner Tochter Kim Ju Ae im Südkoreanischen TV. ©APA/AFP/JUNG YEON-JE
Nordkorea demonstriert mit einer Militärparade Stärke, und Diktator Kim Jong Un ist dabei mit seiner Frau und Tochter zugegen gewesen.
Die Tochter des Diktators
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Bilder zeigten Machthaber Kim Jong Un, wie er die Parade auf dem mit Scheinwerfern hell erleuchteten Kim-Il-Sung-Platz in Pjöngjang von einem Balkon aus abnahm. Begleitet wurde er dabei von seiner Frau Ri Sol Ju und seiner jugendlich wirkenden Tochter Kim Ju Ae.

Erstmals stand die Tochter des Diktators bei einem anschließenden Bankett als Tischdame ihres Vaters in der Öffentlichkeit. Zuvor war sie bereits zweimal bei Präsentationen von neuen Raketen zu sehen gewesen. Kim Jong Un soll drei Kinder haben, nur Kim Ju Ae wurde bisher der Öffentlichkeit präsentiert.

Das international weithin isolierte Land ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.

75 Jahre nordkoreanische Armee

Inmitten wachsender Spannungen mit den USA und Südkorea hat Nordkorea bei einer nächtlichen Militärparade erneut Stärke demonstriert - und möglicherweise auch neu entwickelte Waffensysteme. Experten gingen unter Verweis auf Satellitenbilder davon aus, dass Nordkorea zum 75. Gründungstag seiner Streitkräfte am Mittwoch so viele Interkontinentalraketen (ICBM) wie nie zuvor bei seinen Truppenschauen und offensichtlich auch neuartige Raketen vorgeführt hat. Die gezeigten ICBM demonstrierten ein Maximum an nuklearer Angriffsfähigkeit, berichteten die Staatsmedien in Nordkorea am Donnerstag laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.

Mehr Raketen als je zuvor

Aufnahmen von der Parade deuteten auf zehn bis zwölf nordkoreanische Hwasong-17-ICBMs hin, schrieb der Nordkorea-Kenner Ankit Panda auf Twitter. "Das sind zusammen mehr ICBM-Startgeräte, als jemals zuvor bei einer nordkoreanischen Parade gesehen wurden." ICBM, die eine Reichweite von mindestens 5500 Kilometern haben, gelten als wichtigstes Trägermittel von Atomwaffen. Nordkoreas Entwicklung strategischer Raketen richtet sich dabei besonders gegen die USA, denen Pjöngjang eine feindselige Politik vorwirft. Laut Panda und anderen Experten wirkt es auf ersten Fotos so, dass wahrscheinlich auch ein neues ICBM-System mit Feststoffantrieb vorgestellt wurde. Feststoffraketen sind besonders schnell einsatzbereit.

Seit vergangenem Jahr haben sich die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel wieder deutlich verschärft. Pjöngjang testete einem UN-Expertenbericht zufolge mehr als 70 atomwaffenfähige Raketen und verstieß damit gegen Resolutionen des Weltsicherheitsrats. Die USA und Südkorea haben ihre gemeinsamen Militärübungen wieder in vollem Umfang aufgenommen.

(DPA)

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