Stromrechnung? Svet-Ake hat sämtliche Zähler manipuliert. Als “Lichtdieb” wird er verhaftet und verliert seinen Job. Doch Svet-Ake gibt nicht auf. Er hat einen Traum: ein ganzes Tal von Windrädern soll den rauen Wind Kirgistans in Strom verwandeln.
Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Aktan Arym Kubat (auch bekannt als Aktan Abdikalikow) ist in der europäischen Filmlandschaft kein Unbekannter. Er gewann mit “Beschkempir”, der ersten Filmproduktion Kirgistans nach der Unabhängigkeit, 1998 den “Silbernen Leoparden” in Locarno. Auch “Der Dieb des Lichts” ist bereits mehrfach preisgekrönt.
“Danach streben, etwas Flüchtiges einzufangen und dem Ganzen eine künstlerische Form zu geben – das ist mein Traum”, erklärt der Regisseur, der ein Meister darin ist, die kleinen, magischen Momente des Alltags einzufangen. Eine Katze ist hinter einem Vogel her, Kinder spielen im sonnenbeschienenen Hof, Esel wälzen sich im Staub, Reiter jagen einen Ziegenbalg: “Der Dieb des Lichts” ist ein Gedicht, bestechend schön fotografiert und voller Poesie. Aber er ist auch eine Komödie der Irrungen und Wirrungen. Rückständigkeit, Alkohol, Arbeitsmigration – auch davon handelt die Geschichte.
Situationskomik und satirische Elemente sind inbegriffen. Svet-Ake hat vier Töchter. Im Vollrausch empfiehlt ihm sein Freund Mansur, um einen Sohn zeugen zu können, müsse man sich nur ganz entspannt einem Stromschlag aussetzen, dieser vernichte die weiblichen Hormone im männlichen Körper. Sofort klettert Svet-Ake auf einen Strommasten und zieht sich im Selbstversuch einen Stromschlag zu, der ihn fast tot zu Boden schleudert. Die herbeieilenden Dorfbewohner heben eine Grube aus und legen den “Lichtdieb” hinein. So wird Svet-Ake “geerdet”.
Als ein skrupelloser Kapitalist jedoch chinesische Investoren einlädt, und, um sich diese gewogen zu machen, das schönste Mädchen des Dorfes zur sexuellen Belustigung feilbietet, geht Svet-Ake dazwischen. Hier offenbart sich das humanitäre Herz des Films, der gegen jegliche menschliche Ausbeutung Stellung bezieht und von der Liebe zur Heimat erzählt. Verschmitzt und leichtfüßig, zutiefst anteilnehmend und voller Humor. (APA)
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