Die Einstellung der Fußbekleidung ist ganz mitentscheidend über Sieg oder Niederlage. Wie wird man Schuhmacher bei den Skistars? Zum einen Teil aus Interesse, zum anderen aus Zufall. Erste Her-ausforderung waren für den jungen Rennläufer Immler die eigenen Problemfüße. Dann lernte er im Sportfachhandel und bei Werner Albrecht, dem erfahrenen Spezialisten von Sport Strolz in Lech. Beim ehemaligen Skierzeuger Kästle befasste sich Immler dann intensiv mit dem Schuhwerk der Rennläufer.
Erfolge mit Kjus
Zur ersten Kundschaft gehörten Pirmin Zurbriggen, Armin Assinger oder Anita Wachter. Mit Jobs bei Lange, Atomic und Tecnica erwarb er sich viel Erfahrung, sie machten Immler zum Manitu des Skischuhs. Die größten Erfolge feierte der 46-Jährige mit Lasse Kjus: Fünf Medaillen und einen Weltcup gewann der Norweger dank Immlers Unterstützung.
Er war damals der Einzige, der sich getraut hat, auf den neuen Schuh umzusteigen, erinnert sich der gelernte Tischler. Bei Head ist Immler nun Herr über 500 Paar Rennschuhe für 50 Läufer. Jedes Paar wird alle zwei, drei Monate ausgetauscht. Denn dann ist die Spannung weg, das Leben nicht mehr da. Geheimnisse gibt es viele rund um den Schuh. Wie z. B. die Zusammensetzung des Kunststoffs, der für Head in einer Menge von sechs Tonnen von einem Chemiekonzern ins Werk nach Tschechien geliefert wird: Wichtig ist bei der Herstellung die Zusammensetzung zwischen weichem und hartem Kunststoff. Die Formel wird nicht verraten, Immler kann für seine Fahrer die Härte der Plastikschalen individuell bestimmen. Ein weiteres Kriterium ist die Farbe.
Anthrazit ist modern, auch Weiß, hingegen geht mit Rot gar nichts. Immler tüftelt bereits an neuen Komponenten für die nächste Skischuh-Generation. Ich sehe meine Arbeit mittlerweile weniger im Service, dafür mehr in der Kontrolle und Entwicklung. Das macht mir großen Spaß. Der perfekte Skischuh hängt nicht nur von der Geometrie des Fußes ab. Da spielen Komponenten wie Temperatur, Beschaffenheit der Piste oder Kurssetzung eine wichtige Rolle. Vor allem die Winkel, also wie der Läufer im Schuh steht, müssen passen, sagt Immler. Es sei keine Hexerei, einen Schuh anzupassen. Aber es ist sehr schwierig, den optimalen Skischuh zu finden, damit der Läufer auch in der Lage ist, schnell zu fahren.
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