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Der „Gugga-Opa“ von Vorarlberg

Wolfurt - Josef "Joe" Baldauf ist seit 25 Jahren ein "Guggo-Läbbe". Zum Jubiläum gibt es neue Kostüme.

Eigene Enkelkinder hat er noch nicht. Trotzdem fühlt sich Josef „Joe” Baldauf als Opa. Zumindest als „Gugga-Opa”. Denn mit 25 „Guggo-Läbbe”-Jahren auf dem Buckel darf sich der Wolfurter rühmen, der vorderhand längstdienende Guggamusiker im Ländle zu sein. Zum Jubiläum gönnte sich die 46 Frau und Mann starke Gruppe eigenhändig gefertigte neue Kleider. So präsentieren sich die „Guggo-Läbbe” heuer zwar in Karo, aber mitnichten kleinkariert. Im wirklichen Leben gibt Joe Baldauf den eleganten Unternehmer, der sich bevorzugt in Schwarz hüllt. Während der fünften Jahreszeit treibt es jedoch selbst er bunt. Und das mit nicht enden wollender Begeisterung. Gemeinsam mit seiner Frau Magda hält er die „Guggo-Läbbe” am Leben. „Zum Glück gibt es auch noch die Helfer und Gönner im Hintergrund. Sonst wäre vieles nicht möglich”, betont Baldauf den Wert einer guten Gemeinschaft. Die Idee zur Gründung kam von zwei Frauen. Magda Baldauf und Angelika Bulla brüteten sie während einer Faschingsveranstaltung an der Bar aus. Gesagt getan. Es war kein Scherz, als sich die „Guggo-Läbbe” am 1. April 1984 offiziell vorstellten. Ein eingetragener Verein sind sie bis heute nicht. Joe Baldauf spricht lieber von einer Interessensgemeinschaft. Die zuweilen allerdings auch schon auseinander driftete. „Es gab Zeiten, da waren wir nur noch knapp zwanzig Leute und wussten nicht, ob es weitergeht”, erinnert sich Baldauf. Es ging weiter. Heute hat er keine Nachwuchssorgen mehr. Im Gegenteil. Sogar gestandenen Musikanten musste er schon absagen, weil die Gruppe sonst zu groß geworden wäre.

Zeitaufwendig

Zwischen zwei und sechzig Jahre alt sind die Mitglieder. „Guggamusik ist nicht ans Alter gebunden. Man muss nur verrückt genug sein”, beschreibt Joe Baldauf die wichtigsten Kriterien. Und natürlich muss man den Fasching mögen. Immerhin stehen an die vierzig bis fünfzig Auftritte an. Vornehmlich an den Wochenenden. Für ­Hobbys bleibt da keine Zeit, was die „Guggo-Läbbe” im Konfettitrubel wenig stört. Doch am Aschermittwoch ist Schluss. Im wahrsten Sinne des Wortes. „Da ist jeder froh, wenn er sein Kostüm in den Schrank hängen kann”, erzählt Baldauf. Man trifft sich auch während des Jahres kaum. Aber pünktlich zum Beginn der fünften Jahreszeit sind dann alle wieder da.

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