Die Urteile wurden am Mittwoch gegen 15.20 Uhr (Ortszeit) verlesen: Amber Heard ist schuldig und muss 15 Millionen Dollar an Ex-Mann Johnny Depp zahlen. Heard habe den Hollywood-Star verleumdet, indem sie ihm häusliche Gewalt vorwarf, befanden die Geschworenen. Ihre Gegenklage sei trotzdem berechtigt: Depp wiederum muss seiner Ex zwei Millionen zahlen.
Heard hatte ausgesagt, Depp habe sie mehrere Male körperlich und sexuell attackiert. Depp bestreitet, jemals gewalttätig gegenüber Heard gewesen zu sein. Vielmehr sei sie die Aggressive in ihrer Beziehung gewesen. Beide warfen sich gegenseitig vor, die Karriere des jeweils anderen zerstört zu haben.
Millionenklagen
Depp hatte Heard auf Zahlung von 50 Millionen Dollar (46,7 Millionen Euro) verklagt. Er warf ihr vor, sie mit einem Gastbeitrag für die Zeitung "Washington Post" über Erfahrungen mit häuslicher Gewalt verleumdet zu haben. Heard reichte Gegenklage auf 100 Millionen Dollar ein, nachdem ein Anwalt Depps ihre Beschuldigungen als Schwindel bezeichnet hatte.
Die Jury musste nicht nur darüber befinden, ob es Misshandlungen gab, sondern auch, ob Heards Zeitungsbeitrag rechtlich als Verleumdung eingestuft werden kann. Die siebenköpfige Jury musste zu einer einstimmigen Entscheidung gelangen. Sie beriet für etwa zwölf Stunden über drei Tage.