"Den Lift vor der Haustüre erhalten"

„Wenn ich sehe, wie die Gurtiser Kinder voller Begeisterung einen Skitag hier im Ort genießen, lachen und zufrieden sind, dann wissen wir, warum wir uns dafür einsetzen.“ Werner Jussel und Willi Rainer sind Betriebsleiter, beziehungsweise Kassier des Wintersportverein Gurtis und somit verantwortlich für die Skilifte Gurtis.
Diese feiern heuer ihr 50-jähriges Jubiläum – sofern in Corona-Zeiten das Wort „feiern“ überhaupt verwendet werden darf. „Ziel wäre schon, dass wir im Rahmen einer kleinen Ausstellung die Geschichte der Lifte aufzeigen – vielleicht ist das im Herbst ja wieder möglich“, hofft Werner Jussel.
Ein wenig aus der Geschichte erzählt er schon jetzt: Bereits im Jahr 1952 wurde im benachbarten „Bazora“, das zu Frastanz gehört, von den Gebrüder Linher ein Schlittenlift errichtet, 1954 wurde dort ein Schlepplift gebaut. Durch diesen Bau angeregt, erstellte Arthur Tiefenthaler einen Kleinschlepplift in Gurtis. Nach den guten Erfahrungen wurde 1970 von der Firma Rothmayer KG der Schlepplift „Pult“ sowie der Kinderlift „Latzerwiese“ errichtet, 1976 folgte der „Schlössle-Lift“ im Bereich „Muggabill“.
Jodeln für die Skikarte …
Werner Jussel erinnert sich, dass damals schon – in erster Linie deutsche - Touristen nach Gurtis kamen. Und die Gurtiser Jugend erwies sich als sehr geschäftstüchtig: „Wir Kinder wollten natürlich lieber mit dem Lift fahren als zu Fuß den Hang rauflaufen. Josef Tiefenthaler konnte gut Jodeln. Und so kam es, dass der Liftbetreiber uns bat, dass Josef jodelte und ich das Lied `Marina, Marina ...´ sang. Das gefiel den deutschen Gästen und als Belohnung durften wir gratis skifahren.“ Um auch auf „Bazora“ den Lift benutzen zu können, stibitzte Werner Jussel als Kind auch hin und wieder einen Speck aus der Vorratskammer der Familie, um ihn gegen Skikarten einzutauschen.
Skifahren zum günstigen Preis
Nachdem die Familie Rothmayer die Skilifte im Jahr 1991 verkaufte, unterstützten die Marktgemeinde sowie das Land Vorarlberg den Ankauf, der Verkehrsverein Gurtis sprang als Betreiber ein, um die Lifte zu erhalten. „Nach steuerrechtlichen Veränderungen hat der Wintersportverein Gurtis das Betreiben der Lifte vor drei Jahren übernommen“, erklärt Willi Rainer.
Was bleibt ist, dass es einen enormen Enthusiasmus der Akteure braucht, um die Liftanlagen zu betreiben. „Die Skilifte und das angeschlossene Lift-Stüble, das heuer Corona-bedingt geschlossen halten muss, sind ein wichtiger Beitrag zur Dorfbelebung. Generationen von Kindern aus Gurtis, aber auch aus dem ganzen Walgau und dem Großraum Feldkirch haben in Gurtis skifahren gelernt. Das liegt nicht zuletzt auch an den günstigen Preisen – so ist eine Zwei-Stunden-Karte schon um zwölf Euro für Erwachsene erhältlich, Kinder zahlen dafür neun Euro. „So können Familien günstig skifahren.“ Die Skilifte Gurtis sind auch Teil der Skipools Brandnertal/Montafon, Drei Täler sowie der Ländle-Card.
Auf www.gurtis.info sind übrigens aktuelle Infos zu Betriebszeiten und Wissenswertem zu finden.
Umfrage:
Was schätzen Sie am Skigebiet Gurtis?
Speziell für Kinder und Familie aus der Region ist es das nächstgelegene Skigebiet. Wir bieten sehr günstige Preise, für Familien ist Skifahren so noch leistbar. Gerade in Corona-Zeiten hat Gurtis einen zusätzlichen Reiz, weil das Skigebiet nicht überlaufen ist.
Werner Jussel, Gurtis
Die Skilifte Gurtis sind für Einheimische ebenso wie für Touristen auf Grund der kurzen Anreise und der familienfreundlichen Angebote reizvoll. Wir sind nicht gewinnorientiert – jedes finanzielle Plus, das wir machen, investieren wir wieder in den Liftbetrieb.
Willi Rainer, Gurtis
Als ich vor zwanzig Jahren aus Deutschland hierher gezogen bin, war Gurtis das erste Skigebiet, das ich kennengelernt habe. Meine Kinder haben hier Skifahren gelernt und ich komme auch heute noch gerne her. Ein dickes Lob an die Betreiber, es ist beeindruckend, was sie leisten.
Anna Schade, Schlins
Ich bin in zwanzig Minuten von meinem Zuhause in Nofels hier in Gurtis, das hat schon eine besondere Qualität, die ich sehr schätze. Es ist nicht so hektisch wie in großen Skigebieten und ich freue mich jedes Mal, wenn die Schneelage den Liftbetrieb möglich macht.
Petra Kaiser, Nofels
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