“Dabei stehen Beteiligungsverfahren im Mittelpunkt, die über Information und Befragung der Öffentlichkeit hinausgehen und die Bevölkerung gezielt auch zur Entwicklung von Lösungen einbinden,” sagt Landeshauptmann Herbert Sausgruber. Die bisherigen Ergebnisse sind viel versprechend. Um sie erfolgreich einsetzen und weiterentwickeln zu können, startet das Büro für Zukunftsfragen das für zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt “BürgerInnen-Räte”.
Bürgerbeteiligungsverfahren helfen nicht nur, neue und bessere (weil fachübergreifende) Lösungsansätze für gesellschaftliche Probleme zu entwickeln: Die Akzeptanz und Identifikation der Bürgerschaft mit so erarbeiteten Lösungen steigen. So wurde 2005 beispielsweise ein umfangreiches Bürgergutachen für “Kinder in die Mitte” erstellt. Seit 2006 wurden in mehreren Gemeinden und Regionen (z.B. in Wolfurt, Bregenz, Hohenems und im Großen Walsertal) sogenannte “BürgerInnen-Räte” organisiert.
Forschungsprojekt “BürgerInnen-Räte”
“Trotzdem stehen wir erst am Anfang der Entwicklung”, sagt der Leiter des Zukunftsbüros, Manfred Hellrigl. Um die neuen Beteiligungsverfahren erfolgreich einsetzen und weiterentwickeln zu können, aber auch um deren Wirkung besser abzuschätzen, ist es erforderlich, noch mehr Erfahrungen zu sammeln und zu dokumentieren. Zu diesem Zweck startet das Zukunftsbüro das für zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt “BürgerInnen-Räte”. In diesem Zeitraum sollen einerseits zusätzliche Personen als Moderatoren für solche Beteiligungsverfahren ausgebildet werden. In weiterer Folge sollen dann aber auch konkrete BürgerInnen-Räte in unterschiedlichsten Fragestellungen durchgeführt und wissenschaftlich evaluiert werden. “Ziel des Projektes ist es, Möglichkeiten und Grenzen der BürgerInnen-Räte auszuloten um daraus Anregungen für künftige Beteiligungsprojekte zu gewinnen,” fasst Landeshauptmann Sausgruber zusammen.
Große Nachfrage
Da das Projekt über Vorarlberg hinaus von Bedeutung ist und Pioniercharakter hat, konnte das Lebensministerium gewonnen werden, einen maßgeblichen Teil der Evaluationskosten zu übernehmen – unter der Voraussetzung, dass sich auch andere Bundesländer an diesem Projekt beteiligen dürfen – Manfred Hellrigl: “Es liegen inzwischen bereits über 60 Anfragen aus ganz Österreich von Personen und Institutionen vor, die an diesem Pilotprojekt mitmachen wollen.”
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf insgesamt rund 180.000 Euro (Landesanteil 17.000 Euro). Darin enthalten sind die Kosten für die Ausbildung von rund 40 Moderatoren, die Durchführung von ca. 20 BürgerInnen-Räten und die wissenschaftliche Aufarbeitung.
Weitere Informationen sind im Zukunftsbüro erhältlich: +43(0)5574/511-20605, zukunftsbuero@vorarlberg.at, www.vorarlberg.at/zub.
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