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Demonstrationen rund um Akademikerball 2025 in Wien

Es wurde bereits zur Demonstration gegen den Wiener Akademikerball aufgerufen.
Es wurde bereits zur Demonstration gegen den Wiener Akademikerball aufgerufen. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Ohne FPÖ-Chef Herbert Kickl, dafür aber mit dem freiheitlichen Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz wird am kommenden Freitag der Akademikerball in Wien über die Bühne gehen. Demonstrationen bleiben nicht aus.

Rund um den freiheitlichen "Akademikerball" am Freitag wird es auch heuer wieder zu Demonstrationen auf der Straße kommen. Während sich in der Hofburg Korporierte und blaue Funktionäre ein Stelldichein geben, hat die "Offensive gegen Rechts" neuerlich zu einem Demo-Zug aufgerufen. Fern bleibt dem Ball erneut FPÖ-Obmann Herbert Kickl, ihr Kommen angekündigt haben hingegen - wie schon in den Jahren davor - Nationalratspräsident Walter Rosenkranz und Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp.

Rosenkranz mit dabei

Rosenkranz, der in den beiden vorangegangenen Jahren die Eröffnungsrede hielt, plant auch heuer wieder "Teil der Eröffnung" zu sein, hieß es aus seinem Büro im Vorfeld gegenüber der APA. Auch Wiens Landesparteichef Nepp, der sich im Wahlkampf für den Urnengang in Wien befindet, wird wie im Vorjahr in der Hofburg erwartet. Die "akademische Rede" werde ein bisher nicht genannter Professor halten, hieß es seitens des Ballveranstalters, des Wiener FPÖ-Landtagsabgeordneten Udo Guggenbichler, zur APA.

Rund um den Veranstaltungsort wird es wie üblich ein sicherheitspolizeiliches Platzverbot geben, um das Zusammenstoßen von Demonstranten und Ballbesuchern zu verhindern. Wie gewohnt ist auch heuer mit Verkehrsbehinderungen rund um die Hofburg und in der gesamten Innenstadt zu rechnen.

Demonstration in Wien

Die Plattform "Offensive gegen Rechts" hat wie schon in den vergangenen Jahren neuerlich zu einer Demonstration gegen den Ball aufgerufen: "Auch 2025 tanzen deutschnationale Burschenschafter und andere Rechtsextreme in der Hofburg auf", heißt es in der Vorankündigung. "In Anbetracht des europaweiten Rechtsrucks könnte dieser Ball auch heuer wieder zum größten Vernetzungstreffen der Rechtsextremen seit Jahren werden", so die Veranstalter mit Verweis auf Ballgäste vergangener Jahre wie etwa Identitären-Mitgründer Martin Sellner. "Wir lassen der FPÖ und ihren völkischen Burschenschaftern keine Atempause. Wir setzen uns gegen Rechtsruck und Sexismus zur Wehr", so die Veranstalter.

Zu den Mitorganisatoren der Demonstration, die um 17 Uhr bei der Universität startet, zählen u.a. die Aktion kritischer Schüler_innen, der Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen, der Gewerkschaftliche Linksblock Wien oder die Sozialistische Jugend Wien sowie der VSStÖ.

Akademikerball ohne Kickl

Der Wiener Akademikerball findet seit 2013 unter seinem aktuellen Namen statt. Er gilt als offizieller Nachfolger des WKR-Balls, der davor seit 1952 von Farben tragenden und mehrheitlich schlagenden Hochschulkorporationen ausgerichtet worden war. Mehrheitlich von linker Seite dagegen demonstriert wird schon seit vielen Jahren, wobei es vor allem vor dem Veranstalterwechsel teilweise zu heftigen Protesten gekommen war.

In der Hofburg selbst gaben sich die Teilnehmenden zumeist betont gelassen und verurteilten die "gewalttätigen Ausschreitungen" regelmäßig. Während zu WKR-Zeiten noch Uni-Rektoren die Festreden hielten, brachen danach neue Zeiten an: So sprach etwa 2018 der einstige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache vor den versammelten Burschenschaftern und verurteilte dabei sogar Antisemitismus in den eigenen Reihen.

Als Festredner trat im Vorjahr zum zweiten Mal der damalige FPÖ-Volksanwalt und nunmehrige Nationalratspräsident Walter Rosenkranz auf. Parteichef Kickl bleibt der Veranstaltung seit jeher fern, er sei kein Ballgeher, heißt es aus seinem Büro.

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(APA/Red)

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