Mehr geht nicht: In fast unmenschlicher Eigenregie haben Nicole Rupfle und Reinhard Heinzle mit vielen helfenden Händen ihr Zuhause in der Parzelle Lutzenreute am Eichenberg geschaffen. Das Fotoalbum spricht Bände: Hier Nicole mit Bohrer, da mit Skibrille als Schutz gegen Späne und sogar hochkonzentriert am Steuer eines Schaufelbaggers. Das ist schwieriger als man denkt, sagt sie und muss noch heute lachen, wenn sie an ihre Versuche als Baggerfahrerin denkt. Der volle Einsatz in vier Wänden hat sich gelohnt. Ein Jahr wurde geplant, von April 2008 bis Juni 2009 dauerte die Bauphase. Halbe Sachen wollte das junge Paar keine machen: Lediglich den Dachboden auszubauen kam für mich nicht infrage, stellt Reinhard Heinzle klar. Deshalb wurde sein Elternhaus, Baujahr Ende der 80er-Jahre, komplett umgebaut. Der Dachstuhl wurde angehoben und eine neue Etage aufgesetzt. Darauf thront jetzt ein Giebeldach mit 5 Grad Neigung. Ich wollte kein Flachdach, denn hier auf 850 Metern Seehöhe ist Schnee einfach ein Thema, begründet Reinhard Heinzle seinen Entschluss. Die Garage ist unterkellert und darauf ist ein komplett neuer Trakt entstanden, der mit Max-Platten verkleidet wurde.
Die 6 mm starken Kunststoff platten sind sehr witterungsbeständig und eine Alternative zu herkömmlichen Fassaden. Für den Rest verwendete der gelernte Zimmermann heimische Lärche. Holz ist dominanter Baustoff des Hauses. 30 Kubikmeter wurde alleine für die Wandkonstruktionen verbaut. Wichtig war den Bauherren, dass nur heimische Hölzer zum Zug kamen. So bestehen Decke und Fenster aus heimischer Weißtanne, für Boden und Türen wurde Eiche verwendet. Lehmputz und Lehmbauplatten im Schlafzimmer, Wohnzimmer und Bad sorgen für ein angenehmes Raumklima, weil damit die Feuchtigkeit besser reguliert wird.
Geheizt wird mit Pellets und Solarenergie. Zu einer der ersten Solaranlagen, die Reinhard Heinzles Vater 1993 selbst baute, und die sich in idealer 45-Grad-Lage befindet, wurde eine zusätzliche Front am neuen Gebäude angebracht. 24 m2 Solarzellen versorgen das Haus nun zwei Tage mit Energie für Warmwasser bei lediglich einem halben Tag Sonnenschein. Zusatzwärme kommt vom Kachelofen. Er dient als attraktiver Raumtrenner in der 61 m2 großen Stube und ist ebenfalls mit Lehm verputzt.
Das Ess- und Wohnzimmer samt Gartenlaube ist eine Klasse für sich: Riesige Fensterfronten bei einer Raumhöhe von 2,3 bis 3,3 Metern lassen Kino im Kopf entstehen. Von der `Hohen Kugel´ bis ins Allgäu sieht man an klaren Tagen, schwärmt Nicole Rupfle und deutet auf das Farbenspiel des Bodensees, der ihnen zu Füßen liegt.
DATEN & FAKTEN
Reinhard Heinzle, Nicole Rupfle,
Lutzenreute 79 a, Eichenberg
Wohnfläche: 157 m²
Grundstück: 870 m²
Architektur: Dietmar Fetz, Plan-D, Egg
Planung: Frühjahr 2007 bis Frühjahr 2008
Bauzeit: April 2008 bis Juni 2009
Energie: Pellets, Stückgut und Solarheizung für Warmwasser mit Zusatzanbindung
Konstruktion: Massivbauweise (Garage und Keller), Aufstockung: Holzkonstruktion.
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