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Defekte Weiche war Ursache für tödliches Zugsunglück in Frankreich

Am 12. Juli 2013 entgleiste ein Zug im Bahnhof von Brétigny-sur-Orge.
Am 12. Juli 2013 entgleiste ein Zug im Bahnhof von Brétigny-sur-Orge. ©EPA
Ein losgelöstes Weichenteil hat nach Angaben der französischen Staatsbahn SNCF das schwere Zugsunglück mit sechs Toten vor knapp zwei Wochen verursacht. Das sagte SNCF-Chef Guillaume Pepy am Mittwoch in Paris nach Abschluss einer internen Untersuchung zur Entgleisung des Intercity-Zuges mit rund 385 Passagieren.

Demnach löste sich ein zehn Kilogramm schweres Metallteil, das zwei Schienenstränge verbindet, und blockierte die Weiche. Der Zug fuhr über diese Klemme und entgleiste. Warum sich das Metallteil löste, ist allerdings nach wie vor unklar, wie Pepy einräumte. “Es werden alle Hypothesen in Betracht gezogen, aber es wird keine bevorzugt.” Der interne Untersuchungsbericht wurde der Justiz und dem Verkehrsministerium übergeben, die eigene Ermittlungen führen. Bereits kurz nach dem Zugsunglück in Bretigny-sur-Orge südlich von Paris hatte die SNCF das Weichenteil als mutmaßliche Unfallursache vermutet.

Weichen und Metallklammern werden landesweit untersucht

Als Reaktion auf das schwerste Zugsunglück in Frankreich seit 25 Jahren ließ die SNCF landesweit 5000 Weichen und 100.000 Metallklemmen untersuchen, die vergleichbar mit denen in Bretigny sind. SNCF-Infrastrukturchef Pierre Izard sagte am Mittwoch, dabei seien keine Sicherheitsrisiken entdeckt worden. Die Art des Unfalls sei “einmalig” im französischen Schienennetz. Viel genutzte Weichen sollten in den kommenden Wochen häufiger überprüft werden. (APA)

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