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Debatte um WM-Reise Ahmadinejads

Die Kontroverse um einen möglichen Besuch des iranischen Präsidenten Ahmadinejad bei der Fußball-WM in Deutschland spitzt sich zu. Staatschef sei "unwillkommen".

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in den USA rief die Regierung in Berlin dazu auf, deutlich zu machen, dass der Staatschef, der wiederholt den Holocaust geleugnet hatte, „unwillkommen“ sei.

Ahmadinejad, der kein Visum für die Einreise braucht, hat angekündigt, er werde nach Deutschland kommen, sollte der Iran das Achtelfinale erreichen. Dazu müsste das Team in der Vorrunden-Gruppe D mit Mexiko, Portugal und Angola den ersten oder zweiten Platz belegen.

Der WM-Besuch eines Präsidenten, der zur Vernichtung Israels aufgerufen habe, schände das Andenken an Millionen Menschen, die von den Nazis ermordet worden seien und „steht im Widerspruch zu dem Fundament, auf dem das Nachkriegsdeutschland gebaut wurde“, heißt es in einem Brief eines Rabbiners des Wiesenthal-Zentrums an Kanzlerin Merkel. Das Land müsse „unmissverständlich und öffentlich klar machen, dass sein Besuch unwillkommen wäre.“

Der SPD-Politiker Wiefelspütz betonte indes, dass man Ahmadinejad nicht an einem Deutschland-Besuch hindern könne. „Wir können die Tür nicht zumachen, wenn er anklopft“, sagte er der „Berliner Zeitung“. „Die Bundesrepublik Deutschland hat als Staat ein Problem damit, einen Staatspräsidenten unfreundlich zu behandeln.“ Niemand würde sich über eine Besuch Ahmadinejads freuen. Er hoffe, dass sich die Dinge sportlich regeln, so Wiefelspütz.

Der Geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Zwanziger, setzte sich für den Fall einer WM-Visite des iranischen Präsidenten für entschiedene öffentliche Kritik an dessen politischen Positionen ein. Wenn der iranische Präsident komme, „dann muss man ihm natürlich in aller Deutlichkeit klar machen, dass das, was er verkündet, absolut unakzeptabel, verbrecherisch und weit von der Realität entfernt ist“, sagte Zwanziger.

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