Mit einer künstlerischen Kontextualisierung unter wissenschaftlich fundierter Begleitung will Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler eine Lösung für das umstrittene Lueger-Denkmal am Stubentor gefunden haben. Aber nicht nur für die Innere Stadt ist diese Problematik ein Thema. Auch in Margareten gibt es ein Relikt aus der Zeit von Bürgermeister Lueger. Eine Tafel am Siebenbrunnen-Ensemble erinnert an den verdienstvollen, aber nicht unumstrittenen christlich-sozialen Bürgermeister. Besonders in Wahlauseinandersetzungen hat er geschickt den Antisemitismus seiner Zeit instrumentalisiert. Die 1904 in Margareten angebrachte Tafel war Teil des politischen Personenkults, den Lueger damals rund um seine Person aufgezogen hat.
NEOS fordern Kontextualisierung für Lueger-Tafel Wien-Margareten
„Die Tafel am Siebenbrunnenplatz ist allein deshalb interessant, weil sie zur aktivsten Zeit Luegers errichtet und in seinem Beisein eingeweiht wurde. Für mich stellt sie eine Art vergessenes Wahlplakat dar und ich stelle mir die Frage, wie wir damit umzugehen haben. Gerade in der aktuellen politischen Diskussion, wo wir gesehen haben wie ähnliche Beispiele von politischem Personenkult zusammenstürzen“, so NEOS Bezirksrätin Johanna Adlaoui-Mayerl, die sich im Bezirk mit Kulturthemen auseinandersetzt.
NEOS-Antrag zu Lueger-Tafel am Siebenbrunnen-Ensemble im Juni
Bereits im Juni haben die Margaretner NEOS daher beantragt, die Lueger-Tafel am Siebenbrunnen-Ensemble in einen künstlerischen Kontext zu stellen. In der Bezirksvertretungssitzung wurde der Antrag damals mehrheitlich angenommen und an die Kulturstadträtin weitergeleitet. Diese ist jedoch für die an einem Brunnen angebrachte Tafel nicht zuständig, da eine solche in das Aufgabengebiet des Stadtrats für Wiener Wasser fällt. Im September wurde daher der Antrag mit neuer Adresse als Initiativ-Antrag erneut eingebracht. Jetzt wird auf eine Antwort von Stadtrat Jürgen Czernohorszky gewartet.
(Red)
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