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Datingbörse "Shop A Man": Frauen legen Männer in Warenkörbe

"Produkte zum Verlieben" - Damit wirbt die rasant wachsende Partnerbörse Shop A Man.
"Produkte zum Verlieben" - Damit wirbt die rasant wachsende Partnerbörse Shop A Man. ©www.shopaman.de
Ob Schuhe, Schmuck oder Jacken – ein Gros der Damenwelt geht gerne shoppen und ist dabei äußerst wählerisch. Dass auch ein Mann gerne in den Warenkorb gelegt wird, zeigt nun eine im November 2012 gestartete Partnerbörse.

Das Online-Dating-Portal „Shop A Man“  ist ein riesiger virtueller Einkaufsladen, in dem die Rollen klar verteilt sind. Die Frau kauft, der Mann wird zum „Produkt“. Unter einer Galerie von registrierten Männern kann die Frau die ansprechendsten Produkte auswählen und in ihren virtuellen „Einkaufswagen“ legen. Damit ermöglicht sie dem Mann, Kontakt mit ihr aufzunehmen.

Marktwert für den Mann

„Genieße das einzigartige Shopping-Erlebnis“ – mit der Aufforderung wirbt der Service auf seiner Startseite. Das Konzept des „Shop A Man“-Geschäftsführers ist einleuchtend. Viele Frauen lieben Männer, viele Frauen gehen gerne shoppen, warum also nicht beides miteinander kombinieren? Aber funktioniert das auch? Sprüche wie „den Markt abchecken“ bekommen hier eine neue Bedeutung.

Dem registrierten Mann wird ein Marktwert verpasst, der sich je nach Begehrlichkeit berechnet – ähnlich wie bei Fußballspielern im Sport. Es kommt darauf an, wie oft auf sein Profil zugegriffen wurde, wie häufig er in weiblichen Warenkörben erscheint, wie viele Nachrichten er empfing oder wie viele Dating-Anfragen er erhalten hat.

Die Zahl die dann herauskommt kann ziemlich deprimierend sein. Es wird knallhart ersichtlich wie gefragt der Mann in der Damenwelt ist – und alle Frauen können diese Bewertung ebenfalls sehen.

“Reiz zur Oberfläche”

Die Online-Zeitung „welt.de“ berichtet von einem männlichen Nutzer mit dem Namen Andy. Er liegt in 177 Warenkörben, hat 48 Nachrichten verfasst: „Ich schreib nicht jedes Mal, wenn ich in einen Wagen komme“, so der 27 Jahre alte Münchner. Mit einem Marktwert von 3410 Punkten ist er „gefragter als 89 Prozent der Männer“. „Es reicht mir manchmal zu wissen, dass ich bei der Frau gut angekommen bin.“

Beziehungsexperten sprechen bei den vielen Online-Dating-Portalen von einer Kommerzialisierung der Liebe. Innere Werte werden erst später wichtig. Anstatt das abzustreiten, geht „Shop A Man“ offensiv damit um, wenn vom „Reiz zur Oberfläche“ die Rede ist. Auf der Startseite fallen schon Schlagwörter wie „Tagesangebote“ oder „Shopaholics“, als treffende Beschreibung für die dort herrschende Rollenverteilung.

Keine lästigen Anmachversuche

Ein großer und angenehmer Vorteil für die Frau ist, dass sie nicht andauernd entnervt vor dem Rechner sitzen muss, weil sie von zahlreichen Männern belästigt wird. Schließlich galt die Faustregel: Je attraktiver und interessanter die Frau, desto mehr plumpe Anmachversuche. Die Männer, die einem nicht gefallen, lässt Frau erst gar nicht an sich heran kommen.

Männer nehmen ihre Rolle ironisch

Männliche Nutzer zahlen bis zu 30 Euro im Monat für eine Mitgliedschaft, während sich die Frauen kostenlos registrieren können. Und die Seite wächst rasant; rund 2000 Neuanmeldungen pro Tag, davon etliche Männer, die das Dating-Konzept gelassen sehen:„ Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass du mich nicht vor der Kasse in einem anderen Regal wieder einfach so ablegst!“, wird Markus auf „welt.de“  zitiert, der gerade die Schreiberlaubnis von einer Dame erhalten hatte. Sie finden sich mit ihrer Rolle als Ware ab, gratulieren zu einem „guten Einkauf“.

Manche Männer fühlen sich von der neuen Partnerbörse diskriminiert, einige beschwerten sich beim Deutschen Werberat.   

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(VOL.AT)

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