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Das volle Fantasy-Paket: "Lost Ark" im Game-Test

Das kostenlose Action-Rollenspiel aus Südkorea erobert weltweit die Gaming-Charts – zu Recht!

(PC) Nach „New World“ wagt Amazon Games einen neuen Versuch, den Mark für Online-Rollenspiele zu erobern. Diesmal aber greift man auf ein bereits bewährtes Game zurück: „Lost Ark“ hat 2019 die Herzen der südkoreanischen Spieler:innen im Sturm erobert. Im Stil von „Diablo“, also aus isometrischer Sicht und mit Klick-Kämpfen in Echtzeit, erkundet man die riesige Fantasy-Welt von Arkesia. Und das funktioniert als Singleplayer genauso gut wie alleine.

Die Geschichte bleibt bei Bewährtem: Alles dreht sich um Macht – diesmal in Form der namensgebenden verlorenen Arche –, und bekämpft werden böse Dämonen. Inszeniert wird die Story oftmals in fulminanten Zwischensequenzen mit teils sehr innovativer Kameraführung, was gerade angesichts der sonst recht fixierten Sicht von oben während des Spiels beeindruckt.

Innovativ ist „Lost Ark“ auch bei seinen Held:innen. So stehen breit gefächerte Klassen samt den jeweiligen späteren Spezialisierungen zur Auswahl. Vom Krieger mit Gewehrschwert über die Kung-Fu-Tänzerin und die dämonische Schattenjägerin bis hin zur zauberhaften Bardin spielen sich alle ganz unterschiedlich. Allen gemein ist das bunte Effekt-Feuerwerk, das sie im Kampf entfachen. Das Charaktersystem überrascht trotz Einsteigerfreundlichkeit mit spannendem Tiefgang. Die Skills können dabei sehr flexibel eingesetzt werden und erfordern Fingerfertigkeit. Zwar gibt‘s unzählige Gegner-Arten, allerdings stellt sich nach mehreren Spielstunden dann doch etwas Monotonie im Kampf gegen eine Horde nach der anderen ein. Diese wird lediglich durch den ein oder anderen kreativen Boss aufgelockert.

Neben der satten Action fasziniert aber vor allem die liebevoll designte und fast überwältigend große Welt. Nach einem kurzen, geradlinigen Tutorial und der etwa 10 Stunden umfassenden Hauptgeschichte steht es frei, Arkesia nach Belieben zu erkunden. Jeder der per Schiff ansteuerbaren Kontinente sieht anders aus, beheimatet andere Kreaturen und erzählt neue Geschichten. Die Reisen von „Lost Ark“ können beispielsweise in eine Maschinenstadt führen oder in ein Mini-Feenland, für dessen Besuch man sich passend schrumpfen muss. Überall warten Überraschungen und neue Entdeckungen. Weiters warten instanziierte Dungeons, Duelle mit anderen Spieler:innen, ein umfangreiches Crafting-System und ein forderndes Endgame (mit etwas zu viel Grind). Die Mikrotransaktionen kippen zwar leicht in Richtung Pay-2-Win, sind aber ansonsten vernachlässigbar.

Fazit: „Lost Ark“ ist das volle Paket für Freunde von Action-Rollenspielen. Die Fights sind ein Genuss, die Charakterentwicklung schön vielfältig und die Fantasy-Welt ein Füllhorn von faszinierenden Erfahrungen. Langeweile kommt hier sicher nicht so schnell auf, höchstens wenn man beim Server-Einstieg zu lange warten muss. Wer mit dem südkoreanischen Flair (samt Kitsch und Pseudo-Coolness) klar kommt, wird gut und gerne viele Stunden in Arkesia verbringen. Immerhin kostet das Game ja nichts – außer ganz viel Zeit und über 70 GB Festplattenspeicher.

(Red.)

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