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Das Schaulaufen kann beginnen

Bevor es mittwochs zum Eishockey-Nationalliga-Derby-Duell zwischen Dornbirn und Feldkirch kommt, empfängt am Tag zuvor der EHC Lustenau den EC Salzburg.

Eine ungewohnt lange Pause, bedingt durch den vorzeitigen Halbfinaleinzug der Vorarlberger Teams, müssen momentan die Eishockey-Begeisterten im Ländle hinnehmen. Für die Fans der FBI VEU Feldkirch, der gegen Zell am See nachsitzen musste, sind es sieben Tage Entbehrung und die Anhänger des EC TREND Dornbirn Bulldogs und des EHC Oberscheider Lustenau schmachten sogar zwei bzw. drei Tage länger. Denn erst am kommenden Dienstag bzw. Mittwoch kommen die ersten Halbfinalespiele der best-of-five-Serie, beide finden auf heimischem Eis statt, zur Austragung. Den Anfang machen die Lustenauer, die in der Rheinhalle gegen die Salzburger Jungbullen antreten und tags darauf kommt es im Messestadion zum Derby-Leckerbissen zwischen den Bulldogs und der VEU. “Die lange Pause ist nicht gut, da geht der Rhythmus verloren. Aber damit muss man eben leben”, so Dornbirn-Cheftrainer Kjell Lindqvist, der mit seinem Team die Zeit gut genützt hat und unter anderem auch einen gemütlichen Bowling-Abend einlegte. Im Duell gegen Feldkirch wird aber sicher keiner seiner Cracks eine ruhige Kugel schieben, da man noch eine Rechnung offen hat. Die Montfortstädter sind nämlich die einzige Mannschaft, gegen die die Bulldogs heuer vor eigenem Publikum – 2:5 bzw. 3:4 nach Verlängerung – noch nicht siegen konnten.

“Alles beginnt bei Null”

Dafür klappte es zu Saisonbeginn einmal auswärts (7:4), das letzte Spiel im Grunddurchgang ging aber mit 4:1 wieder klar an die VEU. Doch die Statistik kümmert Lindqvist wenig: “Alle früheren Spiele sind Geschichte, alles beginnt wieder bei Null. In dieser Serie gibt es keinen Favoriten, kleine Details werden entscheiden.”

Entscheidend könnten, und das gilt für die ganze Halbfinal-Serie, die Specialteams sein. Die Dornbirner haben bisher die zweitbeste Power-Play-Bilanz vorzuweisen und die Gäste brillieren als bestes Penalty-Killing Team. Ein weiterer Vorteil könnte der Torhüter sein und da spricht die Statistik klar für VEU-Keeper Mikko Rämö. Er kann 93,02 Prozent gehaltene Schüsse vorweisen, sein Gegenüber Christian Fend hält hingegen bei 87,84 Prozent. “Mit Rämö haben wir sicher den besten Torhüter der Liga in unseren Reihen, insgesamt wird die Defensivleistung entscheidend sein”, führt VEU-Trainer Bernd Walch aus. “Dornbirn ist aber klarer Favorit, sie waren nach dem Grunddurchgang Erster, wir nur auf Platz vier”, stapelt Walch, der mit seinem Team im Viertelfinale Mitfavorit Zell demütigte, tief. Für die Fans, das letzte Duell im Messestadion wollten knapp 4000 sehen, ist auf jeden Fall Hochspannung angesagt. Denn trotz der erwähnten Wichtigkeit des Abwehrverhaltens werden auch die Stürmer vehement versuchen, ihre Scorerkonten aufzufetten. Und mit Toren geizten zuletzt beide Teams nicht.

Mit Treffergarantie

Die Bulldogs trafen gegen Kapfenbergs Eistiger in drei Spielen 21-mal und die Feldkircher waren gegen Zells Eisbären 24-mal (Anm.: vier Spiele) erfolgreich. Während bei den Hausherren Goalgetter Matt Zultek sowie Scooter Smith, Juha-Matti Vanhanen und Raphael Herburger immer für Treffer gut sind, ist bei der VEU das Kollektiv für Treffer verantwortlich. Einzige Ausnahme ist Oldie Jouko Myrrä – er schnürte früher seine Schlittschuhe für Dornbirn – der zuletzt immer besser in Fahrt kam und fünfmal traf. “Er hat hart gearbeitet und mir ist lieber, er trifft im Play-off mehr als im Grunddurchgang”, meint der VEU-Übungsleiter abschließend. Apropos Offensive: Da gibt es beim EHC Lustenau, der auf den EC Salzburg trifft, überhaupt keine Probleme. Tommy Kiviaho und Toni Saarinen sind in der Torschützenliste ganz vorne zu finden und auch sonst haben Haberl und Co. ihr Visier sehr gut eingestellt. Die lange Spielpause sieht Lustenau-Coach Mark Nussbaumer als Vorteil: “Wir hatten zuletzt fünf Wochen volles Programm, wir haben die Zeit genutzt um unsere Akkus aufzuladen.

“Wir sind bereit”

Alle, bis auf Langzeitausfall Thomas Alfare, sind mit dabei.” Dem Halbfinalgegner bescheinigt Nussbaumer Qualitäten und betont, dass die eher offensiv ausgerichtete Spielweise dem EHC liegt. Und obwohl die Bilanz aus dem Grunddurchgang für den EHC spricht, beurteilt er die Chancen bei 50:50: “Wir sind bereit, Kleinigkeiten werden entscheiden.” Dass es bei einem möglichen Finaleinzug zu einem Ländle-Duell kommt – das wäre sicher das Non-plus-ultra für die Fans hierzulande – sieht Nussbaumer als zusätzliche Motivation für die Spieler.

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