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Das Ringen geht weiter

Das Ringen um eine menschliche Lösung für die Familie Zogaj geht weiter. Immer mehr reduziert sich dabei die Wahrnehmung auf einen Kampf des Guten wider das Böse.

Gute Antiabschiebungsaktivisten gegen böse Abschieberfinsterlinge. Doch so klar sind die Fronten keineswegs. So manche(r) in der Frankenburger Demonstrantenschar hätte sich die Frage nach ihrem/seinem Anteil an der Genesis solcher Dramen zu stellen. Wer Integrationspolitik nicht in ihrer ganzen Dimension sieht, sondern bloß als Mittel zur Durchsetzung eines multikulturellen Ideals, negiert die Realität. Die entspricht halt nicht dem Wunschbild etwa der katholischen Funktionärin Hauft, die das Verstecken von Asylwerbern als gute Tat preist und zivilen Ungehorsam über das Recht stellt. Realität sind auch jene Zuwanderer, die Integrationsunwillen demonstrieren, indem sie nicht Deutsch lernen.

Wer aus hehren, aber deshalb nicht weniger naiven Motiven ein konsequentes Einfordern dieser Bringschuld ablehnt oder das Verschleppen offensichtlich aussichtsloser Asylverfahren mit Rat und Tat fördert, trägt bei zum Entstehen eines aversiven Klimas, in dem dann auch Menschen zum Handkuss kommen können, die eigentlich ein Bleiberecht verdient hätten.

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