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Das Rezept bleibt immer ein Geheimnis

Lustenau - Mitten in der Nacht auf morgen wird es für Peter Wund und seine fünf Kollegen losgehen. Produktionsbeginn für den einzigen Sonntag des Jahres, an dem der 45-jährige Bäcker arbeitet.  

Der Kilbisonntag. Wund und Co. werden dabei vor allem eines produzieren, und zwar so viel nur geht: Käsfladen. Das Lustenauer „Nationalgericht“, das kulinarische Aushängeschild der Kilbi.

Betörender Duft

„Zirka 3000 werden es wohl sein“, sagt der Bäcker. Was er, aus verständlichen Gründen, natürlich nie sagen, sprich verraten, wird: das genaue Rezept der Wund-Käsfladen. Die Zutaten sind kein Geheimnis: eine Käsemischung, Zwiebeln, Eier Mehl. Doch in welchem Verhältnis, und vor allem, wie die Käsemischung beschaffen ist – „das wird für Außenstehende immer ein Geheimnis bleiben“, lächelt Peter Wund vielsagend. Gewöhnlich werden bei Wunds nur am Freitag frische Käsfladen produziert. Da stehen dann die Leute um die Mittagszeit Schlange. Bis weit nach draußen und die Stiege hinunter. Der verführerische Duft der Köstlichkeit dringt dann bis auf die Steinackerstraße.

Großkampftag

Die Kilbi verlangt vom Bäcker und seinem Team Präzisionsarbeit. Käsfladen machen, abtransportieren, verkaufen. Diesen Zyklus wird es am morgigen Sonntag von morgens bis abends geben. Natürlich sind diese Abläufe nach jahrelanger Erfahrung schon automatisiert. Trotzdem bleibt das Volksfest für Wund und andere Essenszulieferer natürlich eine Herausforderung. Käsfladen gibt es in der Bäckerei Wund seit 1955. Damals fing Peter Wunds Opa mit dem Backen an, der Betrieb läuft jetzt in dritter Generation. „Die Käsfladen waren von Anfang an dabei“, weiß der 45-Jährige.

Von der Schweiz

In der Schweiz entdeckte der Großvater die Köstlichkeit. Am Rezept hat sich bis heute nichts geändert. „Gar nichts“, wie Enkel Peter 52 Jahre später betont. Grundsätzlich ist der fünffache Familienvater innovationsfreudig. „Es ist immer wieder spannend, wenn du etwas Neues produzierst.“ Peter Wund mag seinen Job. Gerne spürt er die Zufriedenheit seiner Kundschaften. Die Bäckerei Wund in der Steinackerstraße hat viele Stammkundschaften.

Das Arbeiten in der Nacht macht ihm schon längst nichts mehr. „Nur musst du halt deinen Rhythmus haben. Ich schlafe immer am Nachmittag.“ Am Kilbisonntag wird sich das allerdings nicht ausgehen.

ZUR PERSON

  • Peter Wund
  • Geboren: 9. April 1962
  • Wohnort: Lustenau
  • Beruf: Bäcker
  • Familienstand: Verheiratet, fünf Kinder
  • Hobbys: Skifahren, Mountainbiken
  • Lieblingsessen: Käsknöpfle
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