Mit dem Radfahren habe ich mein halbes Leben verbunden. Aber erst die Bekanntschaft mit dem Schweizer Hersteller Walser hat mir die Türe in das Profigeschäft geöffnet.
Leidenschaft tüfteln
Der Sibratsgfäller fuhr Mountainbikerennen auf lokaler Ebene, in der Lehre bei Sport Spettel in Hittisau wuchs die Leidenschaft für die Zweiradmaterie. Mich hat die Technik fasziniert, ich habe sehr gerne in der Werkstatt mitgeholfen. Über die Firma Walser, einem Schweizer Spezialisten für Zeitfahrmaschinen mit Kunden wie Jan Ullrich oder Bradley Mc-Gee, entstand die Verbindung zu Gerolsteiner. Im Herbst 2004 war ich bei der Lombardei-Rundfahrt erstmals dabei. Man hat mir ganz genau auf die Finger geschaut, auch Teamchef Hans-Michael Holczer, erinnert sich Steurer. An der Arbeit gab es offenbar nichts auszusetzen: der
28-Jährige machte als Neuling gleich im Betreuerteam der Tour de France 2005 mit. Normalerweise fahren nur die mit dem größten Know-how mit. Wir sind insgesamt acht Mechaniker, der Kampf um die Plätze ist gleich groß wie bei den Radprofis. Beim ersten Mal schon die Tour mitzumachen, das ist eigentlich nicht normal.
Georg Totschnig hatte ein gutes Wort für Steurer eingelegt. Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Er hat mir das Vertrauen geschenkt, ich spreche seine Sprache – es hat von Beginn an funktioniert. Das Rad am Laufen halten ist das Motto im Leben von Steurer. Neben der täglichen Arbeit an den Rennrädern gehört das Tüfteln zur Lieblingsbeschäftigung. Im letzten Jahr wartete Steurer für Levi Leipheimer und Totschnig mit einer Innovation auf: Ich habe einen speziellen Laufradsatz konstruiert, der anders gekreuzt ist und steifer war. Das erregte Aufsehen bis nach Japan: Die Firma Shimano, der Weltmarktführer, hat zwei Ingenieure zu mir geschickt, um sich das anzusehen. Das hat mir als kleiner ,No NameÑ schon sehr imponiert.
Momente fürs Leben
Für die Tour 2006 sieht er seinen Chef Totschnig in einer guten Position. Im Gegensatz zum letzten Jahr ist er im Vorfeld gesund geblieben. Der Blick zurück zur Premieren-Schleife wird für Steurer bleibend sein: Man baut schnell persönliche Gefühle auf. Ich habe mit Georg mitgelitten, als es gar nicht gelaufen ist. Und dann war ich bei jener Etappe, die er gewinnen konnte, hinter ihm im Begleitfahrzeug. Es waren große Emotionen, da weint man wie ein kleines Kind – das sind Momente, die man ein Leben lang nicht vergisst.
ZUR PERSON
Alexander Steurer
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