„Im Leiblachtal gibt es drei bis vier Obstbauern, mehr nicht“, erzählt Martin Felder und hält seine Nase in die Blumen, die unsichtbar aus dem schmalen Hals des Glases emporwächst und ein Funkeln in die Augen des Hörbranzer Schnapsbrenners zaubert. „Das Aroma ist einzigartig“, schwärmt er.
Die besten Tropfen lagert er in Holzfässern im Keller des Hofes, den sein Vater in den sechziger Jahren aufbaute. „Damals haben wir ausschließlich Milchwirtschaft betrieben. Mit dem Obstbau habe ich erst im Jahr 2000 begonnen.“
Heute setzt er auf die Qualität seiner Obstsorten. Besonders die Birne hat es ihm angetan. Aus den Sorten Williams Christ und Subira, die hauptsächlich im Vorarlberger Unterland angebaut wird, produziert er seine Schnäpse, der er am Hof oder auf den Märkten der Region verkauft.
Samstags findet man ihn mit einem Stand am Hörbranzer Markt, auf dem er auch den selbstgemachten Honig und die Produkte aus seiner Ziegenhaltung anbietet.
Die Arbeit mit den Kühen hat Martin Felder inzwischen zur Gänze aufgegeben. „Das war nicht mehr rentabel“, sagt er. Im Auftrag der Gemeinde Hörbranz ist er zudem als Experte unterwegs und überprüft die Obstbäume auf Feuerbrand, eine gefährliche Pflanzenkrankheit, die vor allem Kernobstgewächse befällt.
Dass er eine ästhetische Ader hat und sich für das Schöne begeistert, zeigen seine Funktion als Obmann des Vereins „Freunde heimischer Orchideen Leiblachtal“ und sein Engagement als Tenor in verschiedenen Chören der Region.
Ob er auch so gut singen könne wie Schnapsbrennen, das sollen andere entscheiden, sagt er und nimmt genüsslich einen Schluck aus seinem Glas, an dem die Schlieren auf den hochprozentigen Inhalt hinweisen. Und was er als nächstes angeht, weiß er auch schon. „Nussbäume. Ich werde Nussbäume pflanzen. Da ist Bedarf vorhanden.“
Quelle: Das Leiblachtalbuch – eine Region und ihre Menschen von Thomas Metzler. Erhältlich in allen Gemeindeämtern des Leiblachtales.
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