Das Leben und Schaffen des Musikers Joseph Haydn

Joseph Haydn wird am 31. März 1732 in Rohrau in Niederösterreich geboren. Er wächst in einfachen Verhältnissen auf, die Familie ist musikalisch. 1740 entdeckt ihn der musikalische Direktor des Stephansdoms auf einer Reise durch die Provinzen auf der Suche nach Talenten. Joseph Haydn kommt nach Wien und singt neun Jahre lang bei den Sängerknaben von St. Stephan, erhält Gesangs-, Klavier- und Violinunterricht. Haydn lernt schnell, das meiste im Selbststudium.
Schwierige Jahre als freier Künstler
1749 beendet der Stimmbruch die Zeit bei den Sängerknaben. Eine schwierige Zeit als freier Musiker beginnt. Die folgenden zehn Jahre über verdient Haydn seinen Lebensunterhalt mit Stundengeben, Korrepetieren und der Mitwirkung an sonn- und feiertäglichen Gottesdiensten. Er arbeitet als Kammerdiener und Begleiter des italienischen Komponisten Nicola Porpora, bewohnt in dessen Haus am Michaelerplatz eine ärmliche Dachkammer. Haydn über diese Zeit: “Ich konnte auf meinem von Würmern zerfressenen Clavier arbeiten und beneidete keinen König um sein Glück”. Haydn komponiert schließlich seine ersten Streichquartette und seine erste Oper “Acide e Galatea”. 1760 heiratet er im Stephansdom. Die Ehe bleibt kinderlos und ist nicht besonders glücklich.
Dienst für das Haus Esterházy
Joseph Haydn arbeitet fast 30 Jahre lang für das Haus Esterházy. 1761 erhält er eine Stelle als Vizekapellmeister. 1766 wird er zum ersten Kapellmeister befördert. Haydn ist verantwortlich für Komposition, Leitung des Orchesters, Spielen von Kammermusik und das Arrangieren von Opernproduktionen. Die Esterházys sind Musikliebhaber und schätzen seine Arbeit. Der tägliche Zugang zu seinem eigenen kleinen Orchester hilft seiner künstlerischen Entwicklung. Auch außerhalb des Hauses Esterházy wächst Haydns Ansehen. 1785 bis 1786 komponiert er beispielsweise die Pariser Sinfonien, die aus dem Ausland in Auftrag gegeben werden.
Freundschaft mit Mozart
Um 1781 befreunden sich Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart in Wien. Sie musizieren miteinander. Haydn tritt der Freimaurerloge “Zur wahren Eintracht” bei, der auch Mozart angehört. Mozart und Haydn beeinflussen einander und wetteifern miteinander, beispielsweise in ihren Streichquartett-Kompositionen. Mozart widmete sechs Streichquartette seinem väterlichen Freund. Drei der sogenannten “Haydn-Quartette” wurden von Joseph Haydn an der ersten Geige und Mozart an der Bratsche uraufgeführt.
England
1790 wird Joseph Haydn vom Hause Esterházy in die Pension entlassen. Haydn folgt einem Angebot nach England. Die Reisen in den Jahren 1791 bis 1792 und 1794 bis 1795 sind ein großer Erfolg. In England komponiert Haydn einige seiner bekanntesten Werke, die Sinfonie mit dem Paukenschlag, die Londoner Sinfonie oder das Reiterquartett. In der ersten Hälfte der 1790er-Jahre unterrichtet Haydn zeitweise Ludwig van Beethoven.
Heimkehr nach Wien
Trotz des großen Ruhms in England bleibt Haydn Wien treu. 1793 kauft er ein Haus mit Garten im Vorort Gumpendorf aufgrund seiner “einsam stillen Lage”. Er lässt das Haus umbauen und bezieht sein neues Zuhause im Jahr 1797. Es ist das heutige Haydnhaus, in dem das Haydn-Museum untergebracht ist. Dort entsteht ein Großteils des Alterswerks, unter anderem die zwei Oratorien “Die Schöpfung” und “Die Jahreszeiten”. Haydn setzt die Arbeit an der Streichquartettform fort, komponiert das “Kaiserquartett” und das “Quintenquartett”. Haydns Frau lebt nicht bei ihm, sie lebt bis zu ihrem Tod in Baden.
Alter und Tod
Im hohen Alter sprudelt Haydn über vor Ideen. Gleichzeitig verschlechtert sich sein körperlicher Zustand. Im März 1808 hat Haydn seinen letzten öffentlichen Auftritt. Er wird in einem Sessel in die Aula der Alten Universität in Wien getragen, wo sein Oratorium “Die Schöpfung” aufgeführt wird. Am 31. Mai 1809 stirbt Joseph Haydn in seinem Haus in Gumpendorf. Er wird zunächst auf dem damaligen Hundsturmer Friedhof, heute Haydnpark am Gaudenzdorfer Gürtel, begraben. Nach mehreren Besitzerwechseln gelangt der Schädel 1954 in die Bergkirche in Eisenstadt, wohin der übrige Corpus schon 1820 überstellt wurde.
Haydn lebt
Haydn hinterlässt ein umfangreiches Werk. Dieses wird heute noch von Berufsmusikerinnen und Berufsmusikern sowie von Laien auf der ganzen Welt gespielt. Er komponierte 108 Sinfonien, 24 Opern, 14 Messen, sechs Oratorien, an die 35 Konzerte für verschiedene Soloinstrumente, 83 Streichquartette, 46 Klaviertrios, 21 Streichtrios, 52 Klaviersonaten und eine große Fülle an Liedern, Motetten und Kantaten.
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