"Das kann’s doch nicht sein!" – Influencer klagt über 9-to-5-Job
Julian Kamps ist kein Unbekannter: Als Kandidat bei "Germany’s Next Topmodel" schnupperte er erste Fernsehluft, als Influencer teilt er sein Leben mit Tausenden Followern. In einem emotionalen TikTok-Video schildert Kamps, wie erschöpft er von seinem neuen Arbeitsalltag ist. Der Clip ging viral: Fast 140.000 Menschen haben ihn bislang geliket, Tausende kommentieren – überwiegend zustimmend.
"Dreieinhalb Stunden, um zu leben"
"Leute, ich arbeite ja seit drei Wochen. Es ist jetzt die dritte Woche. Krass, wie schnell die Zeit vergeht", sagt der junge Mann sichtlich erschöpft in die Kamera. Seit 7.30 Uhr sei er unterwegs, kurz vor 19 Uhr endlich zu Hause. Und dann der Satz, der für Aufsehen sorgt: "Ihr wollt mir doch nicht sagen, dass das das Leben ist! Ich hätte jetzt legit dreieinhalb Stunden, um zu leben."
Es sei "quatschig", nach einem vollen Arbeitstag kaum noch Zeit für sich zu haben. Seine Konsequenz: Die Arbeitszeit müsse reduziert werden – "100 Prozent geht gar nicht".
Zuspruch aus der Community
In den Kommentaren unter dem Video wird Kamps gefeiert. "Die 40-Stunden-Woche stammt aus einer Zeit, in der nur der Mann gearbeitet hat", schreibt ein User. Eine andere meint: "Das ist sowas von nicht Gen Z, das ist einfach nur gesunder Menschenverstand." Auch politische Seitenhiebe bleiben nicht aus: "Und jetzt denk dran: Merz will, dass du noch mehr und noch länger arbeitest."
Tatsächlich hatte der deutsche Kanzler und CDU-Chef Friedrich Merz im Sommer die Debatte mit Aussagen wie "Mit Viertagewoche und Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand dieses Landes nicht erhalten" neu entfacht.
Doch es gibt auch kritische Stimmen: Eine Userin merkt an, dass der Wohlstand Deutschlands "nicht durch Teilzeit oder Homeoffice" entstanden sei. Sie fordert mehr Realismus und weniger Jammern.
Generation Z im Arbeitsdilemma?
Mit Aussagen wie diesen heizt Kamps eine ohnehin hitzige Debatte weiter an: Die sogenannte Generation Z (Geburtsjahrgänge 1995 bis 2010) wird häufig als arbeitsunwillig und empfindlich beschrieben. Doch ist das wirklich so einfach?
Zahlreiche Studien widersprechen dem Pauschalurteil: Viele junge Menschen arbeiten neben dem Studium, um steigende Lebenskosten zu decken. Die Corona-Pandemie hat zudem bei vielen psychische Spuren hinterlassen, was den Einstieg ins Berufsleben zusätzlich erschwert.
Faktenblock: Was sagen Studien?
- Umfrage des DGB: Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland wünschen sich eine Reduzierung der Arbeitszeit.
- Corona-Folgen: Laut Studien des Deutschen Jugendinstituts zeigten viele junge Menschen während und nach der Pandemie depressive Symptome.
- Arbeitsmarkt-Trend: Flexible Arbeitszeitmodelle gewinnen an Beliebtheit – auch bei älteren Generationen.
(VOL.AT)
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