Die Queen wohnte dort, der Dalai Lama mehrfach. Angela Merkel und Barack Obama trafen sich zum Abendessen. Vor 25 Jahren, am 23. August 1997, wurde das Berliner Luxus-Hotel Adlon feierlich wiedereröffnet.
Der Bekanntheit des neuen Adlons verlieh vor allem die Aktion des "King of Pop" nochmals einen "Push", sagt Hoteldirektor Michael Sorgenfrey. Das Baby strampelte, die Fans schrien erschrocken, und Jackson hatte einen Imageknacks.
Bewegte Geschichte einer Luxusunterkunft
Berühmt war ursprünglich das alte Luxushotel, das 1907 öffnete. Damals bot der Unternehmer Lorenz Adlon die ersten Zimmer mit elektrischem Licht und fließend warmem Wasser - weitaus moderner als die Räume im nahe gelegenen Schloss von Kaiser Wilhelm II., der das Hotel eröffnete und Stammgast wurde, ebenso wie führende Politiker.
In den 20er Jahren, die gleichermaßen für Luxus und Armut in Berlin standen, machten es Sohn Louis Adlon und dessen Frau Hedda zum Anlaufpunkt für Gäste wie Charlie Chaplin, Josephine Baker oder Marlene Dietrich. In den 30er Jahren feierten auch die führenden Nazis gerne dort.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs (1945) hin brannte das Hotel bis auf einen Seitenflügel nieder. 1984 wurde auch dieser Rest, nah am späteren Todesstreifen der Mauer gelegen, abgerissen. Der Name Adlon blieb als Mythos.
Wiederaufbau zugleich ein Symbol für Wiedervereinigung
1989 fiel die Mauer, Deutschland und Berlin wurden wiedervereinigt, der Pariser Platz am Brandenburger Tor war wieder frei von Stacheldraht. Der Unternehmer Anno August Jagdfeld sammelte mit einem Fonds Geld für den Neubau des Hotels. "Anfang der 1990er lag hier alles in Trümmern. Es war schwer, den Fonds zu platzieren und Anleger zu finden", erinnert sich Jagdfeld. Doch das Land Berlin habe das Vorhaben unterstützt.
Zu den ersten Anlegern habe der Puddingfabrikant und Konzerngründer Rudolf-August Oetker (1916-2007) gehört. Mehr als 400 Millionen Euro kostete das Projekt, Eigentümer sind 4000 Anleger. Die Architektur im nachgebauten Stil des alten Adlon war heftig umstritten. Hinter der historisierenden Fassade und dem ganzen roten Plüsch und Goldglanz im Inneren steckt heute ein moderner Betonbau.
Luxus und Historie zugleich
25 Jahre nach der Wiedereröffnung ist das Haus international bekannt - auch wenn manche Promis lieber in neuen Luxushotels mit modernem Einrichtungsstil am Potsdamer Platz oder der Staatsoper absteigen. Aber es ist die Lage am Brandenburger Tor, die aus dem Nobelhotel immer auch ein Stück Berlin-Geschichte macht.
"Das Adlon steht für Luxus-Hotellerie und ist Sehenswürdigkeit zugleich", sagt Christian Tänzler, Sprecher der Tourismuswerber von Visit Berlin. Die Lage am Brandenburger Tor sei ein Alleinstellungsmerkmal. "Dazu kommen die bewegte Geschichte und die vielen berühmten Gäste. Viele, die Berlin besuchen, wollen das Adlon sehen - zumindest auf einen Kaffee oder Tee."
Das wird gefeiert: 25 Jahre Luxus-Leben mitten in Berlin
Und so wird das 25-jährige Bestehen gefeiert: Neben einer Party für die Mitarbeiter und einer Gala für geladene Gäste gibt es spezielle Übernachtungsangebote. Und wer seinen Tee in der Hotellobby am Jubiläumstag oder zwischen dem 26. und 28. August trinkt, wird laut Hotelsprecherin Sabina Held von Butlern in Frack und mit weißen Handschuhen mit einem Champagner aus der Magnumflasche begrüßt.
(APA/dpa)
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