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Das Gehirn der Energieversorgung

Sicherheitszentrum der Netzüberwachung und -steuerung in Bregenz- Weidach.

Noch nie konnten Besucher so tief in die Geschichte der Stromerzeugung in Vorarlberg eintauchen. Doch beim ersten Energie-Erlebnistag am kommenden Samstag lautet das Motto mitmachen, ausprobieren und verstehen. Dafür dürfen Interessierte den Energieerzeuger Illwerke VKW am Gelände in Bregenz nicht nur auf Herz und Nieren prüfen, sondern auch einen Blick in das Zentrum der Netzüberwachung und -steuerung, in die Hauptschaltleitung, werfen.

Ein Raum, der mit etwas Fantasie an die Kommandozentrale von Raumschiff Enterprise erinnert, wie sie in ferner Zukunft ausschauen könnte. Groß, hell, mit riesigem Bildschirm, auf dem zahlreiche Linien und Punkte zu sehen sind, und mittendrin Michael Meyer und Herbert Brändle. Sie steuern und überwachen von hier aus das gesamte Netz in Vorarlberg. Dieses weist immerhin eine Gesamtlänge von 10.700 Kilometern auf und entspricht der Luftlinie von Bregenz- Weidach bis nach Los Angeles.

Doch das Stromnetz zieht sich natürlich nicht nach Amerika, sondern quer durchs Land direkt in die Steckdosen der insgesamt knapp 165.000 Haushalte. Das ist eine Herausforderung, die Michael Meyer und Herbert Brändle gemeinsam mit ihren Kollegen mit Bravour meistern, denn im vergangenen Jahr fiel in Vorarlberg lediglich für etwas mehr als sieben Minuten der Strom aus. Vorarlbergs Stromversorgung zählt mit diesem Spitzenwert zu den sichersten in Europa. Der Durchschnittswert in Österreich lag im Vergleich dazu bei 22 Minuten.

Doch nicht nur die Teams vor den vielen Monitoren sind es, die im Land die Stromversorgung garantieren. „Sie erkennen zwar sofort, ob irgendwo Störungen vorliegen und können gegebenenfalls sofort eingreifen“, erklärt Christof Burtscher. „Vor allem aber haben wir Mitarbeiter, die tagtäglich in ganz Vorarlberg unterwegs sind, das Stromnetz warten und pflegen und im Störfall schnell vor Ort sind.“ Tritt so ein Notfall ein, werden Netzstörungen auf dem großen Bildschirm sichtbar. So wie damals, als Sturmtief „Burglind“ durchs Land fegte. Nur gut, dass 94 Prozent der Leitungen unterirdisch verlegt und damit auch vor Unwettern geschützt sind.

Künftig kann aber auch der intelligente Stromzähler, der „Smartmeter“, dabei helfen, Unterbrechungen punktgenau zu lokalisieren und noch schneller zu beheben. Ab Mitte 2019 werden rund 180.000 Zähler ausgetauscht. Für die Konsumenten bringt das große Vorteile mit sich: Zum einen erfolgt das Ablesen zukünftig unter höchsten Sicherheitsstandards vollautomatisch, zum anderen ermöglichen die intelligenten Stromzähler ein leichteres Aufspüren von Stromfressern. So können Einsparungspotenziale schnell erkannt und Stromkosten gesenkt werden.

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