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Das bange Warten auf Schnee

Die Nullgradgrenze lag gestern auf 2500 Metern Höhe. Barbara Oberhammer ließ in Lech am Arlberg die Schneekanonen laufen.
Die Nullgradgrenze lag gestern auf 2500 Metern Höhe. Barbara Oberhammer ließ in Lech am Arlberg die Schneekanonen laufen. ©VOL.at: Bernd Hofmeister
Schwarzach – Offiziell dürften die Skigebiete schon längst die künstliche Beschneiung in Angriff nehmen. Doch wenn das Wetter nicht mitspielt, dann können auch die Schneekanonen nicht viel ausrichten.
Das kostet Skifahren im Winter 2011/2012

Der November macht in diesem Jahr scheinbar was er will. Statt grau, trist und kalt präsentiert er sich bislang von seiner Sonnenseite. Die Durchschnittstemperatur liegt bis dato bei 6,8 Grad Celsius – das langjährige Mittel für den gesamten November ist bei 4,6 Grad Celsius. Und daran soll sich auch in den nächsten Tagen nicht viel ändern. „Erst am kommenden Wochenende könnte eventuell eine Wetteränderung kommen“, sagt Arnold Tschofen von der ZAMG in Bregenz (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik). Rekorde steuert der November auch in Sachen Niederschlag an: Noch kein Tropfen Regen ist in diesem Monat gefallen. „Das hat es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1870 noch nie gegeben“, staunt selbst der Experte. Verantwortlich dafür ist ein rechtsdrehendes Hochdruckgebiet über Mitteleuropa, das von zwei linksdrehenden Tiefdruckgebieten flankiert wird. Mehr Wander- als Skiwetter herrscht derzeit in Lech am Arlberg. „Wir sind noch weit weg von einer optimalen Beschneiung“, lamentiert Skilifte-Chef Michael Manhart.>

Sechs Nächte

Seit dem 21. Oktober konnten in erst sechs Nächten die Schneekanonen gestartet werden – in 50 Stunden wurden 20.000 Kubikmeter Schnee produziert. „Das ist erst das untere Drittel der Schlegelkopfpiste. Weiter oben ist es derzeit zu warm“, erläutert Manhart. Der Saisonstart ist für den 2. Dezember angesetzt. Aber wenn die Temperaturen passen, „dann sind wir innerhalb einer Woche sehr gut drauf.“ Etwas mehr Einsehen hat der Wettergott mit dem Montafon. Seit dieser Woche sind dort die Schneekanonen wieder im Einsatz. „Aufgrund eines Kaltluftsees im Tal, konnten wir Mitte der Woche auf den Talabfahrten den ersten Schnee produzieren, seit Donnerstag haben nun auch die Schneekanonen am Berg wieder ihren Betrieb aufgenommen“, führt Martin Oberhammer von den Silvretta Montafon Bergbahnen aus. Mit den Schneedepots vom Oktober konnten dort bis gestern bereits 77.700 Kubikmeter Schnee erzeugt werden.

Schnee im Dezember

Nach Schätzungen der Liftgesellschaften werden in Vorarlberg pro Skisaison fünf Millionen Kubikmeter Kunstschnee benötigt. Aus einem Kubikmeter Wasser können ohne chemische Substanzen 2,5 Kubikmeter Kunstschnee hergestellt werden. Insgesamt stehen landesweit knapp 1000 Schneekanonen und -lanzen in Stellung. Im Vorjahr sind übrigens am 1. und 18. Dezember die ersten großen Portionen Naturschnee vom Himmel gerieselt. „Es schaut so aus, als ob sich das heuer fast auf den Tag genau wiederholen wird“, wagt Tschofen einen Blick in die Zukunft.

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