Die Favoritenrolle mag klar verteilt sein, aussichtslos sind die Wälder aber keineswegs, schon im Grunddurchgang lehrten sie den Eisbären ein ums andere Mal das Fürchten: Vier der Sechs Partien konnten gewonnen werden, kein anderes INL-Team hat auch nur eine annähernd so gute Bilanz gegen den Meisterschaftskandidat Nummer Eins vorzuweisen.
Die Play-off-Spiele sind der verdiente Lohn einer Entwicklung, deren Rasanz noch vor wenigen Monaten nicht absehbar war.
Marke Eigenbau
Für viele Akteure des EHC geht damit auch ein persönlicher Traum in Erfüllung, besonders für jene, die dem Verein auch in Zeiten sportlicher Dürre die Stange gehalten haben. Eigenbauspieler wie Marc Stadelmann, Dominik Bereuter, David Migutsch und Gabriel Pohl haben sich über die Jahre im Windschatten wechselnder Legionäre zu echten Leistungsträgern entwickelt und bilden mittlerweile das Gerüst der Mannschaft.
Allein dieser Umstand ist Beweis genug, dass dem Aufstieg des EHC Bregenzerwald ein strukturelles Wachstum vorausgegangen ist, die Jugendarbeit verdient sich das Prädikat „nachhaltig“.
Große Personalsorgen
Zwar ist das Saisonziel schon längst erreicht, doch von Selbstzufriedenheit ist nicht die Spur, um es martialisch auf den Punkt zu bringen: Die Wälder haben Blut geleckt!
Der einzige Wehrmutstropfen wiegt leider schwer, es gilt gleich mehrere Ausfälle zu kompensieren. Für Antti Kauppila, Fabian Glanzig und Peter Eberle ist aufgrund diverser Knieverletzungen die Saison schon gelaufen, auch Michael Beiter wird die Reise nach Zell am See nur als Fan mitmachen.
Der Einsatz eines weiteren Schlüsselspielers ist ebenfalls noch nicht gesichert: Pierre Nilsson Grans laboriert derzeit an einer Grippe, Ausgang ungewiss.
Trotzdem ist die Marschroute klar, Coach Henrik Alfredsson benennt das Erfolgsrezept: „Wir müssen in den Play-offs noch härter, noch konsequenter arbeiten.“ Die Erfahrungen aus dem bisherigen Saisonverlauf machen den Schweden optimistisch, denn: „Kein Team kann so hart arbeiten wie wir.“ Beste Voraussetzungen also, dass das Märchen noch eine Weile weitergeht.
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