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Darum macht Jasmin aus Alberschwende Schmuckstücke mit Muttermilch und Asche

Jasmine Bereuter stellt Schmuck mit Muttermilch und Asche her.
Jasmine Bereuter stellt Schmuck mit Muttermilch und Asche her. ©VOL.AT/Mayer, Privat, Canva
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Jasmin Bechter ist selbstständige Kunsthandwerkerin. Sie fertigt unterschiedlichste Schmuckstücke und Dekoartikel an - auch mit Muttermilch oder der Asche von Verstorbenen.

Schmuck mit Muttermilch. Was für einige Menschen skurril klingen mag, ist für andere ein schönes Erinnerungsstück. Das weiß auch Jasmin Bechter.

Ein Armband mit Muttermilch und Haaren. ©VOL.AT/Mayer

Mit "mins & dins" hat sie sich 2019 selbstständig gemacht. In ihrer kleinen Werkstatt in Alberschwende stellt sie neben Schmuck mit Steinchen, Kork und Co. auch Trauer- und Muttermilchschmuck her.

Angefangen hat alles mit "normalen" Schmuckstücken - etwa mit Anhänger aus Holz oder konserviertem Kleeblatt. ©VOL.AT/Mayer

Jedes Stück ein Unikat

"Das war ganz besonders", erinnert sie sich im VOL.AT-Gespräch an die Anfänge vor rund vier Jahren. "Eine Kundin hat mich gefragt, ob ich ihr das nicht machen kann." Erst fragte sie sich, wie man Muttermilch konservieren kann, dann nahm sie die Herausforderung an. Auf natürliche Weise macht sie heute mit den Schmuckstücken die Muttermilch haltbar. Jedes Stück wird ein Unikat. Nach dem Konservieren mit natürlichen Stoffen – ähnlich wie mit Epoxidharz, das man bereits aus der Schmuckherstellung kennt – wird die entstehende "Perle" zu einem Anhänger oder einem Ring. Auch Haare können mit eingearbeitet werden. Für ein Schmuckstück reichen übrigens schon 10 ml Muttermilch.

Video: Jasmin im VOL.AT-Gespräch

Erinnerung an die Stillzeit

Doch warum wollen manche Menschen Schmuck mit Muttermilch am Körper tragen? Jasmin ist selbst Mutter von drei Kindern und kennt die Antwort: "Für die Mamas ist ganz wichtig, die Erinnerungen festzuhalten", erklärt sie beim VOL.AT-Besuch in ihrem Verkaufsraum. Ihre Kundinnen nutzen die Stücke, um für sich selbst mit der Stillzeit abzuschließen und diese in Erinnerung zu behalten. Sie bewerbe den Muttermilchschmuck nicht speziell, gibt die Kunsthandwerkerin zu verstehen. Doch durch Mundpropaganda kommen immer wieder Vorarlbergerinnen zu ihr. "Das ist wirklich so, dass ganz viele Mamas kommen und meistens ist eine Geschichte dahinter", verdeutlicht sie.

Jasmin präsentiert ein Medaillon mit Muttermilch. ©VOL.AT/Mayer

"Es gibt auch viele Leute, die wirklich sagen: Brauchts das", gibt Jasmin zu verstehen. Sie sei hier sehr unvoreingenommen. "Weil es wirklich Geschichten gibt, bei denen ich sage: Es ist wunderschön, dass ich das festhalten darf." So kommt es etwa auch vor, dass Mamas ein Schmuckstück anfertigen lassen, nachdem sie ein Kind verloren haben. "Ich liebe das persönliche und das für die Leute schaffen zu dürfen", betont die Unternehmerin aus Alberschwende.

Erinnerungsschmuck mit Asche

Neben dem Muttermilchschmuck fertigt Jasmin auch Erinnerungsstücke mit Asche - sogenannten Trauerschmuck. Das ergab sich auf Kundenwünsche hin. Kleinste Teil von Asche von verstorbenen Angehörigen oder auch Haustieren werden in ein Schmuckstück eingearbeitet. "Das ist ganz egal, ob es von einem Mensch oder von einem Tier ist. Sie dürfen jeden Wunsch äußern", meint die Kunsthandwerkerin. Manche Kunden seien gefasster, andere sehr emotional. Sie vereinbare hier gerne Termine, nehme sich Zeit, um die Geschichte dahinter zu hören, erklärt sie gegenüber VOL.AT. "Das ist wirklich auch sehr besonders für mich und gehört einfach zu meinem Herzens-Business dazu."

(VOL.AT)

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