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Daniel Wisser mit Österreichischem Buchpreis ausgezeichnet

Daniel Wisser wurde mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet.
Daniel Wisser wurde mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Am Montagabend wurde Daniel Wisser im Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz für seinen Roman "Königin der Berge" mit dem Österreichischen Buchpreis 2018 ausgezeichnet.
Bilder der Verleihung

Der zum dritten Mal verliehene Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und ging in den Vorjahren an Friederike Mayröcker und Eva Menasse. Den mit 10.000 Euro dotierten Debütpreis erhielt Marie Gamillscheg für “Alles was glänzt”.

Daniel Wissers “Königin der Berge”

Der am 21. Mai 1971 in Klagenfurt geborene und in Wien lebende Schriftsteller und Musiker (Erstes Wiener Heimorgelorchester) Daniel Wisser hat mit seinem um das Thema Sterbehilfe kreisenden Roman nicht nur die Kritik überzeugt. Auch die Jury empfand das Buch “bei aller Tragik des Themas als eine überaus anregende und keineswegs düstere Lektüre”. “Königin der Berge” – so nennt Wissers Hauptfigur Robert Turin jene Krankheit, die ihn in der Mitte seines Lebens aus der Bahn geworfen, in den Rollstuhl gezwungen und in ein Pflegeheim gebracht hat: Multiple Sklerose. Wisser, der bereits für seine Romane “Ein weißer Elefant” (2013) und “Löwen in der Einöde” (2017) viel gelobt worden war und am 22. November in Linz auch den diesjährigen Johann-Beer-Literaturpreis erhalten wird, zeigt in “Königin der Berge”, wie man über Tod und Leben schreiben kann, ohne den Humor zu verlieren.

Auf der Shortlist standen auch Josef Winkler mit seiner Auseinandersetzung mit dem übermächtigen Vater in “Lass dich heimgeigen, Vater oder Den Tod ins Herz mir schreibe”, Milena Michiko Flasars “Herr Kato spielt Familie” über einen Pensionisten, der in fremden Rollen zu sich selbst findet, Gerhard Jägers zweiter Roman “All die Nacht über uns” zum Thema Flucht und Heinrich Steinfests vielschichtiger Roman “Die Büglerin”.

Die weiteren Preisträger

Nach Friederike Gösweiner (2016) und Nava Ebrahimi (2017) ging heute auch der dritte Debütpreis an eine Autorin: Marie Gamillscheg, geboren 1992 in Graz, lebt in Berlin und arbeitet als freie Journalistin, widmet sich in “Alles was glänzt” einem kleinen, einst vom Bergbau geprägten Ort mit immer weniger Einwohnern. Das zentrale Ereignis ist der tödliche Autounfall eines jungen Mannes. Doch im Untergrund rumpelt es gefährlich. Der ausgehöhlte Berg ruft. Für den Debütpreis waren auch Ljuba Arnautovic (“Im Verborgenen”) und David Fuchs (“Bevor wir verschwinden”) nominiert. Alle heute Abend nicht ausgezeichnete Finalisten erhalten je 2.500 Euro.

Gesucht war das beste deutschsprachige belletristische, essayistische, lyrische oder dramatische Werk einer österreichischen Autorin bzw. eines österreichischen Autors. Die fünfköpfige Jury (Konstanze Fliedl, Bernhard Fetz, Jens Jessen, Evelyne Polt-Heinzl und Bettina Wagner) hat dafür insgesamt 150 Werke gesichtet, die zwischen 11. Oktober 2017 und 9. Oktober 2018 erschienen sind.

(APA/Red)

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