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Damien Rice betörte im Wiener WUK

Damien Rice begeisterte im ausverkauften WUK in Wien.
Damien Rice begeisterte im ausverkauften WUK in Wien. ©EPA
Der irische Singer-Songwriter Damien Rice hat sich mit nur zwei Alben in den vergangenen zehn Jahren im Spitzenfeld des gefühlvollen Gitarren-Pop festgesungen, wobei die Verwendung seiner Stücke in etlichen Film- und Fernsehproduktionen sicherlich hilfreich war. Die Wiener Fans bekamen die am Mittwoch Abend live zu hörem.

Auch ohne opulente visuelle Unterstützung weiß der 38-Jährige zu bezaubern, wie er bei seinem Österreich-Debüt am Mittwochabend im ausverkauften Wiener WUK bewies (weitere Konzerthighlights im Juli hier). Bei Rotwein und Kuchen durfte gelauscht werden.

Wobei das “Ereignis” für viele Fans bereits Ende April ein jähes Ende nahm, waren die Karten für den Auftritt doch innert eines halben Tages weg. So versammelten sich bereits Stunden vor dem Konzert glückliche Ticketbesitzer wie hoffnungsvoll Wartende, um die besten (Rest-)Plätze zu ergattern. Und das, obwohl das bis dato letzte Studioalbum von Rice (“9”) sechs Jahre zurückliegt. Wohl auch ein Grund, warum der Sänger bei dieser kleinen, durchaus als intim zu bezeichnenden Europatour auf eine Band verzichtete und solo im steten Wechsel zwischen Gitarre und Klavier den Abend bestritt.

Damien Rice, charmant und romantisch

Bestach das eröffnende “The Professor & La Fille Danse” durch den stimmlichen Variantenreichtum von Rice, so wurde das früh im Set auftauchende “I Remember” für bluesigere Töne genutzt und ebenso wie das anschließende “Woman Like A Man” mit prägnantem, druckvollem Gitarrensound ins bestuhlte Auditorium entsandt.

Zwischen den Songs gab Rice den charmanten Geschichtenerzähler, unter anderem auch der Liebestipps gab. Spätestens mit der beinahe beiläufig eingestreuten Frage, welches Stück er als nächstes spielen sollte, sowie einer kurz angerissenen Darbietung von “La Bamba” war die Stimmung im Saal nicht mehr zu überbieten, wurde der Auftritt zum Heimspiel für Rice, der am Klavier das packende “Rootless Tree” zur Emotionsachterbahn nutzte.

Immerhin verirrten sich zwei neue, offiziell noch unbetitelte Songs in die Setlist: Rice gab eine im Internet als “Wild And Free” kursierende Nummer, während das singwillige Publikum für ein weiteres, teils recht bedrückendes Stück zum Chor wurde. Später freuten sich zwei weibliche Fans, die gemeinsam mit dem Musiker zwei Flaschen Rotwein leerten und für das ihnen dargebotene “Cheers Darlin'” eine Adaptierung in den Plural notwendig machten.

“The Blower’s Daughter” im großen Finale

Als zum Abschluss des regulären Sets “Volcano” nochmals aus etlichen Kehlen geschmettert wurde und aufgrund des frenetischen Jubels Zugaben wie das obligatorische “The Blower’s Daughter” oder eine an Jeff Buckley angelehnte Version von Leonard Cohens Klassiker “Hallelujah” auf dem Programm standen, blieben wohl nur die wenigsten Augen trocken. Bleibt zu hoffen, dass ein weiteres Gastspiel sowie das heiß ersehnte neue Album nicht zu lange auf sich wartenlassen.

(APA)

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