Der Kurs der Daimler-Aktie gab bis gegen Mittag an der Börse in Frankfurt am Main um mehr als 5 Prozent nach. Für 2010 ist das Unternehmen aber wieder optimistisch. “Wir kommen mit einem hohen Drehmoment aus der Krise”, sagte der Vorstandschef, dessen Vertrag der Aufsichtsrat am Mittwoch bis 2013 verlängert hatte. Nach der kontrollierten Defensive 2009 spiele man 2010 wieder auf Angriff.
Daimler rechnet für 2010 mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von mehr als 2,3 Mrd. Euro aus dem laufenden Geschäft. 2009 wies Daimler hier ein Minus von 1,5 Mrd. Euro aus. Ohne Sondereffekte wie die Abgabe des letzten Anteils von Chrysler sowie den Umbau des Lkw-Geschäfts in Japan und in den USA habe das Ebit im laufenden Geschäft 2009 bei Minus 800 Mio. Euro gelegen. Der Umsatz ging um 20 Prozent auf 78,9 Mrd. Euro zurück. Es wurden nur noch rund 1,6 Mio. Fahrzeuge verkauft nach 2,07 Mio. im Vorjahr.
Die Kernmarke Mercedes-Benz fuhr 2009 einen Verlust von 500 Mio. Euro ein. Der Absatz von Mercedes-Benz Cars sank von 1,2 Mio. auf 1,09 Mio. Autos. Zum Jahresende konnte die Marke mit dem Stern aber wieder zulegen und erzielte ein Ebit von 608 Mio. Euro.
In diesem Jahr peilt Mercedes-Benz ein Ebit von mehr als 1,5 Mrd. Euro an. Der Konzern setzt weiter auf den Erfolg der E-Klasse und der S-Klasse sowie einen Absatzboom in China. In den nächsten 24 Monaten kämen 16 neue Mercedes-Modelle auf dem Markt. “Es gibt Diskonter und es gibt Feinkost. Mercedes ist automobile Feinkost”, meinte Zetsche. Über eine mögliche Kooperation mit Renault im Kleinwagenbereich solle im ersten Halbjahr entschieden werden, bekräftigte er.
Zetsche rechnet weiterhin mit sinkenden Beschäftigungszahlen. In Deutschland seien 2009 im Daimler-Konzern rund 163.000 Mitarbeiter beschäftigt gewesen, 5.200 weniger als ein Jahr zuvor.
Die Wirtschaftskrise machte im vergangenen Jahr auch der Nutzfahrzeugsparte schwer zu schaffen. Der Absatz sank auf 259.300 Lastwagen. Dies führte zu einem Verlust von 1 Milliarde Euro nach einem Gewinn von 1,6 Mrd. Euro 2008. Im Ergebnis schlugen sich 2009 auch die Kosten für den Umbau des japanischen Lastwagenherstellers Fuso sowie des Geschäfts in Nordamerika nieder. Die Aufwendungen betrugen 340 Mio. Euro. Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller erwartet in der Lastwagensparte im laufenden Jahr ein Ebit von rund 200 Mio. Euro.
Der Bereich Mercedes-Benz Vans erzielte im vergangenen Jahr mit 26 Mio. Euro gerade noch ein positives operatives Ergebnis. Die Bussparte erwirtschaftete ein EBIT von 183 Mio. Euro nach 406 Mio. Euro im Vorjahr. Durch die endgültige Trennung von dem Restanteil an der US-Tochter Chrysler entstanden Aufwendungen von 378 Mio. Euro.
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