Bestandsaufnahme: Ich bestehe am 31. August 2016 um 19.00 für mehrere Stunden aus einem durchschnittlichen menschlichen Körper von ca. 98 kp (muss ihn noch nackt wiegen) ohne nennenswerte Probleme bis auf ein paar Rostflecken, fehlende Zahnrädchen, Knorpeleien, aus einem schmucken virtuellen Hotelzimmer im Cyberallgäu, einem geleasten weißen Caddykasten mit 2 Beulen.
Mein gut genährter Leib (nicht wie Iggy‘s) liegt seitlich in Wachzustand im angenehm hohen Kurgastbett mit abgewickelten Storzen „ben zi bena“. Mit dem linken meiner zwei 5-fingrigen Greifarme halte ich das I-Pad vor dem Kopf (ist es meiner?), der durchs All schießt, Monde streift und dabei nicht nachlässt mit Vorführungen. Es sind so viele, dass ich sie unmöglich in Buchstaben erklickere. Mit dem rechten Greifarm fingere ich auf der Tastatur, was festzuhalten möglich ist. Es soll mein Landungsprotokoll werden. Ich will endlich andocken.
Mein Ich ist nicht meines und ist nicht eines, sondern vielköpfige Hydra. Ich bestimme n-ich-t mehr über m-ich. Wirble, worble, irre. Multichist. Bin ich zum greifen nah, flutsch ich weg, fall in ein Rinnsaal, tret in ein Beet, versink in weißen Rosen aus Athen, zieh m-ich raus, aber Münchhausens Zopf scheitert. 20 oder mehr schwere Ich hängen an mir, kein Lottogewinner.
Treff das Gespinst, spinnenähnliches Gebild. Ein Schädel silbriger Herbstfäden trägt den weißen Hut des Schamanen, den ich in Konya tanzen sah. Setz die Tarnkappe auf. Zwerg Alberich dreht sie. Flanetti erscheint. „Mit ringförmigen Fischaugen“ sitzt das Publikum dada, trinkt sein Bier aus und geht. Hugo Ball dreht die Tarnkappe weiter. „Ist nicht das ganze menschliche Geschlecht ein – Lumpenproletariat?“ Zukunft führen wir nicht. Die Stadt bleibt Beute dreckig lachender Investoren. Drauftreten oder nicht?
Otto M. Zykan dreht. In Burgos erscheint der „Voynich-Kodex“. Chiffrierexperten rätseln vergeblich um die völlig unbekannte Schrift dieses rätselhaften Buches aus dem 15. Jahrhundert mit Skizzen seltsamer Pflanzenteile, fremden Sternenkonstellationen und „zuhauf nackten Frauen in Wannen“. Lolita dreht. Lucy, die Vormenschenfrau, balanciert auf den Ästen eines zwölf Meter hohen Baums, sie fällt nicht. Vladimir Nabokov dreht. „Hunde verstehen den Inhalt menschlicher Äußerungen“. Lele dreht.
Auf der Londoner Design Biennale ruft die 3,5 Meter hohe Installation aus pfeifenden und schmatzenden Kunststoffröhren, die ins Unendliche führen: „die Wunschmaschine“, gebaut von Seyhar Özdemir und Sefer çağlar. çok iyi. Jetzt aber geht das Meer geht aufs Land. Transgression. Ich hab mich wieder, schließe die SZ und drehe die Birne ab.
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