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"Da wird man nicht jeden Tag Meister"

Eishockey-Torhüter Reinhard Divis, Legionär bei Färjestads BK, brachte Titel Nummer neun von Schweden mit nach Hause.

Fünf Meisterwürden mit der VEU, zwei mit den Salzburger Bullen, Euroligatriumph – und jetzt wurde Reinhard Divis mit Färjestads BK auch schwedischer Champion. “Mit drei verschiedenen Klubs den Titel zu holen, darauf bin ich schon stolz”, freut sich der Torhüter am ersten Urlaubstag zu Hause in Thüringen. “Es gibt viele Spieler, die werden in ihrer Karriere nicht einmal Meister. Ich hatte das Glück, es dreimal zu werden. Und noch dazu in Schweden, da gewinnt man nicht jeden Tag den Titel.”

Wie bei Bayern München

Färjestad war nach Feldkirch, Leksand, den St. Louis Blues, Villach und Salzburg seine sechste Station als Profi. “Es war eine tolle Saison, wir hatten ein absolutes Siegerteam”, schwärmt der 33-Jährige. Bei der Meisterfeier in Karlstad waren 20.000 Leute auf den Beinen. “Die haben zu feiern gewusst” lacht Divis. “Der Klub ist profihaft, ähnlich einer NHL-Organisation, geführt. In Schweden hat Färjestad einen Status wie Bayern München in Deutschland.” Gewöhnungs- bedürftig war für Divis, dass er als Nummer zwei nicht zu regelmäßigen Einsätzen gekommen ist. “Ich habe schon gewusst, dass ich nicht alles spielen werde, weil Färjestad mit Jonas Gustavsson einen jungen Torhüter aufbauen wollte. Nicht jeden Tag zu spielen war schon etwas Neues. Aber ich war voll respektiert, habe mich nicht als Ersatzgoalie gefühlt. Die Mannschaft hat gewusst, dass ich auf dem gleichen Niveau spiele, wenn Gustavsson ausfällt.” Tormanntrainer war übrigens Erik Granqvist, der 1998 bei der VEU ein Kurzgastspiel gegeben hatte.

Überraschung möglich

Eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte wird es für Divis in Karlstad aber nicht geben. “Es gibt nicht viele Torhüter-Legionäre in Schweden, man setzt dort mehr auf den eigenen Nachwuchs. Ich bin auf der Suche nach einem neuen Verein – Angebote gibt es, ich hab‘ keine Eile.” Die eigene Nationalteamkarriere hat Divis beendet, seinen Ex-Kollegen traut er bei der WM morgen gegen Schweden eine Überraschung zu: “Wenn alles passt, ist alles möglich – aber vor allem muss die Mannschaft in der Verteidigung sehr konsequent arbeiten.”

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