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D: WM-Besuch von Iran-Vize kritisiert

Der Zentralrat der Juden hat sich auch gegen eine Anwesenheit des iranischen Vizepräsidenten Mohammed Aliabadi bei der Fußball-WM in Deutschland gewandt.

Dessen Teilnahme an der Eröffnungsfeier in München sei „eine Provokation und ein Offenbarungseid der deutschen Politik vor dem Mullah-Regime in Teheran“, teilte der Generalsekretär des Zentralrat, Stephan Kramer am Donnerstagabend mit.

Die Vorstellung sei „unerträglich“, dass der Stellvertreter von Irans Präsident Mahmud Ahmadinejad, „einem weithin bekannten Holocaust-Leugner, der die Auslöschung des Staates Israel gefordert hat“ zusammen mit dem deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel die Eröffung der Fußball-Weltmeisterschaft verfolge.

Das Sportereignis werde durch die Teilnahme des Vizepräsidenten „zu einer politischen Veranstaltung missbraucht“, hieß es von Seiten Kramers weiter. „Die Tatsache, dass die (deutsche) Bundesregierung die Teilnahme Aliabadis nicht verhindert hat, zeigt die Inkonsequenz und den Opportunismus, der die politische Position Deutschlands gegenüber dem iranischen Regime prägt“, erklärte Kramer weiter. Der Zentralrat der Juden hatte sich zuvor bereits scharf gegen einen möglichen Besuch von Präsident Ahmadinejad bei der Fußball-WM gewandt und gedroht, diesen wegen der Leugnung des Holocausts mit Strafanzeigen überziehen zu wollen.

Der frühere Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, will juristisch gegen den iranischen Präsidenten Ahmadinejad vorgehen, falls dieser zur Fußball-WM nach Deutschland einreist. „Sobald Ahmadinejad deutschen Boden betritt, werde ich ihn wegen Volksverhetzung, Aufruf zum Völkermord und Leugnung des Holocausts anzeigen“, sagte Friedman der „Bild“-Zeitung laut Vorausbericht aus der Freitag-Ausgabe. Am Donnerstag hatte bereits die neue Präsidentin des Zentralrats, Charlotte Knobloch, von den deutschen Behörden Ermittlungen gegen Ahmadinejad für den Fall einer Einreise gefordert.

Bisher ist offen, ob Ahmadinejad zur WM nach Deutschland reist. Medienberichten zufolge hat er einen Besuch in Aussicht gestellt, falls die iranische Mannschaft die Vorrunde übersteht.

Ahmadinejad hat mit anti-israelischen Äußerungen weltweit Empörung ausgelöst. Unter anderem leugnete er wiederholt den Holocaust und forderte, Israel von der Landkarte zu tilgen.

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