D: Trauerfeier für Opfer von Bad Reichenhall
Zu der kirchlichen Feier kommen Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber mit seiner Frau Karin und andere hochrangige Vertreter des Freistaats. Beim Einsturz der Eissporthalle waren am 2. Jänner zwölf Kinder und Jugendliche sowie drei Frauen ums Leben gekommen und 34 Schlittschuhläufer teils schwer verletzt worden.
Nach Ende des Gottesdienstes wird Stoiber in dem katholischen Gotteshaus eine Ansprache halten und zum Gedenken an die Opfer der Katastrophe eine Kerze entzünden. Neben den Angehörigen der Opfer sind auch Helfer des dreitägigen Katastropheneinsatzes eingeladen.
Familien und Retter trauerten um die Opfer von Bad Reichenhall
In einer bewegenden Trauerfeier gut eine Woche nach der Einsturzkatastrophe von Bad Reichenhall haben Familienangehörige und Freunde Abschied von den 15 Toten genommen. Blühendes Leben ausgelöscht sei von einer Minute auf die andere ausgelöscht worden, sagte die evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler laut vorab verbreitetem Predigttext am Dienstag im Reichenhaller Münster St. Zeno.
An dem ökumenischen Trauergottesdienst, den Breit-Keßler mit dem Münchner Erzbischof Kardinal Friedrich Wetter gestaltete, nahmen rund 700 Menschen teil. Für jedes Opfer wird eine Kerze angezündet.
An der zentralen Trauerfeier im vollbesetzten Münster nahmen auch der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber mit seiner Frau Karin teil, zahlreiche bayerische Minister sowie als Vertreter der deutschen Bundesregierung Wirtschaftsminister Michael Glos.
In Erinnerung an die Todesopfer wollten katholische und evangelische Ortspfarrer, Helfer des Katastropheneinsatzes und Mitglieder des Kriseninterventionsteams 15 Kerzen an der Osterkerze, dem Symbol für ewiges Leben, anzünden und schweigend aufstellen. Dabei sollte unter Glockengeläut die Namen der Toten und ihr Alter verlesen werden. Zwölf Kinder und Jugendliche und drei Frauen verloren bei der Katastrophe am Montag vergangener Woche ihr Leben. In Fürbitten sollte der Familien, Angehörigen und Freunde der Toten ebenso gedacht werden wie der Verletzten. Auch für die Einsatzkräfte und diejenigen, die nach der Unglücksursache forschen, sollte gebetet werden.
Regionalbischöfin Breit-Keßler sagte, das hoffnungsvoll begonnene neue Jahr habe bereits am zweiten Tag unendlichen Schmerz und großes Leid gebracht. Sie erinnerte an die drei Toten, die, ebenfalls am 2. Jänner, von einer Lawine nahe Bad Reichenhall in den Tod gerissen worden waren. Nur wenig später begrub das tonnenschwere Dach der Eishalle 49 Menschen unter sich, von denen 15 ihr Leben verloren. Unter bitteren Tränen müssen Väter und Mütter, Ehepartner und Freunde fassungslos zuschauen, wie Kinder und Erwachsene nur noch tot geborgen werden können.
Die Frage nach Schuld und Verantwortung ist ganz selbstverständlich, sagte die Bischöfin weiter. Man will Ursachen kennen, Gründe wissen für das, was einem so unfassbar, so entsetzlich sinnlos vorkommen muss. Ob zu viel Schnee auf dem Dach oder lange überfällige Sanierungsmaßnahmen – die möglichen Ermittlungsergebnisse änderten nichts am Elend der betroffenen Familien, an ihrer Trauer. Sie haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu beklagen. Nichts mehr wird so sein, wie es vorher war.
Die drängende Frage nach dem Warum lasse nicht nicht beantworten, mit keiner noch so gescheiten Theologie. Es gebe nur eine verzweifelt-zuversichtliche Antwort, sagte Breit-Keßler und zitierte aus dem Alten Testament, wo Gott zu Josua spreche: Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.
Nach dem Gottesdienst wollten Stoiber, der Berchtesgadener Landrat Georg Grabner sowie der Reichenhaller Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier kurze Ansprachen halten.
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