Sie rissen am Donnerstagabend Blumengebinde, Kränze und Kerzen auseinander, die zuvor auf einem Gedenkstein für eine zerstörte Synagoge im Stadtzentrum abgelegt worden waren. Als Polizisten einschritten, skandierten einige aus der Gruppe Sieg Heil.
16 der teilweise betrunkenen Beteiligten zwischen 16 und 24 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen des Verwendens verfassungswidriger Symbole auf. Ein Sprecher sagte, es werde die Beantragung von Haftbefehlen geprüft. Einige der Festgenommenen waren der Polizei bereits als Angehörige der rechtsextremistischen Szene bekannt.
Der antisemitische Vorfall begann nach einer Gedenkfeier für die Opfer der Pogromnacht am Donnerstagabend. Etwa 120 Menschen hatten zuvor dort, wo am 9. November 1938 die Frankfurter Synagoge in Flammen aufgegangen war, an getöte und verfolgte Juden der Stadt erinnert und an einem Gedenkstein Blumen, Kränze und Kerzen niedergelegt.
Unterdessen hat eine Studie der Universität Leipzig ergeben, dass rechtsextremes Gedankengut in Bayern stärker verbreitet ist als in allen anderen deutschen Bundesländern. Von dem einfachen Bild, dass nur im Osten die bösen Rechten sitzen, müssen wir uns verabschieden, sagte Prof. Elmar Brähler von der Uni Leipzig.
42,4 Prozent der 714 Befragten im Freistaat äußerten sich ausländerfeindlich, nur in Brandenburg waren es mit 49,7 Prozent mehr. Bei allen anderen Fragen äußerten die Bayern häufiger rechtsextreme Einstellungen als in allen anderen Ländern. So sprachen sich im Freistaat 10,6 Prozent für eine Diktatur aus, 8,1 Prozent verharmlosten den Nationalsozialismus, bei 16,4 Prozent stellten die Wissenschaftler Antisemitismus fest.
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