Wortwörtlich habe Motassadeq ihm dies zwar nicht gesagt, sagte Mutlu Aksu vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht am Dienstag. Er habe aber 2002 in einem Gespräch zum Jahrestag der Anschläge diesen Eindruck gewonnen.
Dabei habe Motassadeq erzählt, dass er Geld an den mutmaßlichen Chef der Selbstmordpiloten, Mohammed Atta, überwiesen habe. Auch von einem Aufenthalt in Afghanistan habe Motassadeq ihm berichtet, sich aber nicht dazu geäußert, was er dort getan habe. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Motassadeq ein Ausbildungslager der Extremistenorganisation El Kaida besuchte.
Motassadeq betrachte US-Amerikaner als Feinde, sagte der 32-jährige Aksu. Zudem bestätigte er frühere Aussagen, wonach Motassadeq Juden als Plage bezeichnet habe. Das Gespräch sei in Motassadeqs Zelle im Sicherheitstrakt des Wuppertaler Gefängnisses geführt worden, während im Fernsehen zum Jahrestag der Anschläge Bilder vom World Trade Center zu sehen gewesen seien.
Das Treffen während Motassadeqs Zeit in Untersuchungshaft sei möglich gewesen, weil entgegen den üblichen Gepflogenheiten die Türen beider Zellen offen gestanden hätten. Aksu ist wegen illegalen Aufenthalts in Deutschland verurteilt. Ihm droht die Abschiebung.
Motassadeq war 2003 als weltweit erster Angeklagter wegen Beteiligung an den Anschlägen in Washington und New York zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil aber später mit der Begründung auf, dass möglicherweise entlastende Zeugenaussagen nicht berücksichtigt wurden. Im April 2004 kam Motassadeq daraufhin unter Auflagen aus dem Gefängnis frei. Das Verfahren gegen ihn wird nun vor einem anderen Strafsenat des Oberlandesgerichts Hamburg neu aufgerollt.
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