Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben vom Montag gegen zwei Beschäftigte von Volkswagen, einen von Audi sowie zwei Mitarbeiter des französischen Automobilzulieferers Faurecia. Das Unternehmen soll spätestens seit 1998 Schmiergelder von zuletzt 600.000 bis 800.000 Euro jährlich an Beschäftigte von Einkaufsabteilungen deutscher Autokonzerne gezahlt haben.
Insgesamt wird gegen 20 Personen ermittelt. Nähere Details dazu wollte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage nicht nennen. Zu großen Kunden von Faurecia sollen Medienberichten zufolge auch BMW, DaimlerChrysler und Ford gehören.
Den Angaben zufolge sitzen ein Faurecia-Mitarbeiter und ein Audi-Beschäftigter in Untersuchungshaft, ein weiterer Mitarbeiter der Zulieferfirma wurde nach einem umfassenden Geständnis wieder auf freien Fuß gesetzt. Dem 53-jährigen Mitarbeiter der VW-Tochter Audi wird die Annahme von mindestens 160.000 Euro vorgeworfen. Zudem soll er auf die Anstellung seiner Freundin bei einem Zulieferbetrieb in der Schweiz als Gegenleistung für die Vergabe von Aufträgen gedrungen haben. Dabei habe der Arbeitslohn von etwa 3.400 Euro monatlich nicht der Qualifikation der Frau entsprochen, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Ein vor vier Jahren ausgeschiedener Einkaufleiter der Marke VW soll nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft mindestens 139.000 Euro für bevorzugte Auftragsvergabe erhalten haben und von einem weiteren Zulieferer 408.000 Euro angenommen haben. Der zweite VW-Mitarbeiter soll den Angaben zufolge Urlaubsreisen, Möbel und ebenfalls erhebliche Geldzahlungen erhalten haben. Auslöser des Verfahrens war den Angaben zufolge ein Hinweis aus der Finanzverwaltung.
Ein VW-Sprecher hatte bereits am Wochenende erklärt, Volkswagen unterstütze als geschädigtes Unternehmen die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Bundeskriminalamt.
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