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D: Fortgang des Motassadeq-Prozesses unklar

Der weitere Fortgang des Prozesses gegen einen mutmaßlichen Helfer der Attentäter vom 11. September 2001 in den USA, den Marrokaner Mounir el Motassadeq, scheint nach einem schweren Verkehrsunfall von einem seiner Verteidiger unklar.

Der Hamburger Rechtsanwalt Josef Gräßle-Münscher schwebe nach einem Motorrad-Unfall am Wochenende in Lebensgefahr, sagte sein Kollege Udo Jacob am Montag. Für einen Verteidiger allein sei das Motassadeq-Verfahren mit seinen 60.000 Seiten Akten allerdings zu umfangreich.

Er habe daher den dritten Motassadeq-Anwalt Gerhard Strate gebeten, mit ihm gemeinsam bei Gericht die Verteidigung zu übernehmen, sagte Jacob. Eine Antwort habe er allerdings noch nicht. Das Hamburger Oberlandesgericht werde daher beim nächsten Verhandlungstermin am Dienstag zunächst klären müssen, wie das Verfahren weiter gehe.

Motassadeq ist erneut wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.000 Fällen sowie der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt. Er war im Vorjahr als weltweit erster Angeklagter wegen Beteiligung an den Anschlägen in Washington und New York zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil aber später mit der Begründung aufgehoben, dass möglicherweise entlastende Zeugenaussagen nicht berücksichtigt worden seien. Im April 2004 kam Motassadeq daraufhin unter Auflagen frei. Das Verfahren gegen ihn wird nun vor einem anderen Strafsenat des Oberlandesgerichts Hamburg neu aufgerollt.

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