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D: Chancen für Kompromiss

Im Tarifkonflikt um längere Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst könnte sich trotz verhärteter Fronten eine Lösung abzeichnen. Die beiden Tarifparteien schoben sich gegenseitig die Verantwortung zu.

Der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi (ver.di), Frank Bsirkse, und der Verhandlungsführer der Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), deuteten in der Zeitung „Bild am Sonntag“ unabhängig voneinander ein Kompromissmodell an.

Bsirske sagte der Zeitung, seine Gewerkschaft wolle zu einem Kompromiss beitragen: „An den Uni-Kliniken in Baden-Württemberg hängt die Arbeitszeit schon jetzt vom Alter der Beschäftigten ab. Jüngere Angestellte arbeiten länger als ältere. Die Arbeitgeber sollten über einen solchen Kompromiss sorgfältig nachdenken.“ Möllring sagte: „Am Verhandlungstisch können wir zum Beispiel über unterschiedliche Arbeitszeiten nach Alter der Beschäftigten reden.“

Die beiden Tarifparteien schoben sich gegenseitig die Verantwortung für die Streiks im öffentlichen Dienst zu. Bsirkse sagte dem Blatt, die Dauer des Streiks hänge allein von den Arbeitgebern ab. Verdi werde den Streik bis zu einer Einigung durchhalten. Darum sollten die Arbeitgeber aufhören, auf Zeit zu spielen. Er setze darauf, dass bei den Verhandlungen „die Stimme der Vernunft über die Arroganz der Macht obsiegt“. Möllring betonte: „Wie lange gestreikt wird, entscheiden die Gewerkschaften. Die Kassen der Länder sind zu leer, um Angebote zu machen.“

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