Beim letzten Stück des Transportes auf der 20 Kilometer langen Straßenstrecke vom Umladebahnhof Dannenberg nach Gorleben gab es eine Verzögerung, weil eine der Zugmaschinen eine Panne hatte. In der bitterkalten Nacht hatte die Polizei zwei Sitzblockaden mit jeweils rund 200 Teilnehmern auf den beiden möglichen Transportrouten nach Gorleben geräumt. Während der Fahrt begleitete ein starkes Polizeiaufgebot den Konvoi aus zwölf Tiefladern. Nach Angaben eines Polizeisprechers gab es bei einem der Straßentransporter ein technisches Problem, so dass ein Teil des Lastwagen-Konvois zeitweise zum Stehen kam. Das Zugfahrzeug wurde demnach ausgetauscht, so dass die Fahrt nach 45 Minuten fortgesetzt werden konnte.
Am Montag waren die Castor-Behälter mit hochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich mit dem Zug in Dannenberg eingetroffen. Dort wurden sie bis 01.00 Uhr nachts von Waggons auf die Lastwagen umgeladen.
Durch den Transport, der von dem tödlichen Unfall eines Demonstranten in Frankreich überschattet wurde, hat sich die Zahl der Behälter mit hochradioaktiven Müll im Zwischenlager Gorleben von 44 auf 56 erhöht. In der Betonhalle bei Gorleben dürfen die gusseisernen Castoren bis zu 40 Jahre lang gelagert werden. Insgesamt ist Platz für 420 Behälter.
In der Nacht hatten 14 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace den Förderturm des Gorlebener Erkundungsbergwerkes erklettert, wo sie Transparente mit der Aufschrift Ein sicheres Endlager? Hier sicher nicht! enthüllten. Die Aktion störte den Transport nicht, denn das als Endlager geplante Bergwerk liegt etwa einen Kilometer vom Zwischenlager entfernt. In dem Bergwerk ruhen seit einem im Jahr 2000 verhängten Moratorium die Ausbauarbeiten. Umweltminister Jürgen Trittin verlangt, dass die Suche nach einem geeigneten Endlager neu beginnt. Die Stromkonzerne, die das Endlager bezahlen müssen, sind dagegen.
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