Der Analyse für zwölf EU-Länder für die Jahre 1995 bis 2001 zufolge hat Ende der achtziger Jahre die Aufstiegswahrscheinlichkeit deutscher Geringverdienender noch im EU-Durchschnitt gelegen, teilte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mit. Als Niedrigverdiener gelten Beschäftigte mit einem Einkommen von monatlich weniger als 1.630 Euro.
Im untersuchten Zeitraum von 1996 bis 2001 hätten in Deutschland nur noch 37 Prozent aller Bezieher von Niedriglohn den Sprung in eine höhere Verdienstgruppe geschafft. Zwischen 1986 bis 1991 sei dies noch bei rund der Hälfte der Geringverdienenden der Fall gewesen.
Besonders groß ist der Studie zufolge der Anteil der Frauen an den Beziehern niedriger Löhne; ihr Anteil habe 2001 bei 57 Prozent gelegen. Überrepräsentiert seien auch Ostdeutsche mit einem Anteil von 37,8 Prozent. Außerdem seien jüngere Beschäftigte einem höheren Niedriglohnrisiko ausgesetzt als ältere, betonen die Fachleute.
Auch eine abgeschlossene Berufsausbildung schützt der Studie zufolge nicht davor, schlechter bezahlt werden als der Durchschnitt. Ungeachtet der Untersuchungsergebnisse warnen die Experten vor einer grundsätzlichen Ablehnung von Niedriglohnjobs. Immerhin entstünden dadurch Arbeitsplätze, die es sonst nicht gäbe.
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