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Cycle Chic: Radfahren in Mode und Mode für Radfahrer

Diese Radfahrer hätten es vielleicht nicht unbedingt in das Buch "Cycle Chic" geschafft.
Diese Radfahrer hätten es vielleicht nicht unbedingt in das Buch "Cycle Chic" geschafft. ©Stephanie Pilick dpa/lbn
Ein neues Buch zeigt gut angezogene Radfahrer in Kopenhagen. Auch bei uns wird das Fahrrad als Verkehrsmittel immer beliebter und Kopenhagen gilt als großes Vorbild für Wien. Am Mittwoch stellt Mikael Colville-Andersen sein Buch "Cycle Chic" im Fahrradhaus Wien vor.
Fahrradhaus Wien
Radfahren in Wien immer beliebter

Das Auto erlebt gerade schwierige Zeiten, jedenfalls in den Städten: Dort werden die Hoffnungen inzwischen eher auf andere Verkehrsmittel gesetzt. Zum Beispiel auf das Fahrrad. Als eines der Vorbilder gilt das bike-freundliche Kopenhagen. Dort hat Mikael Colville-Andersen auch die “Cycle Chic”-Bewegung ins Leben gerufen – mit dem Ziel, das Radfahren trendiger und populärer zu machen. In Wien hat er am Mittwoch sein neues Buch präsentiert.

Der Blog “Cycle Chic” wurde zum Buch

“Cycle Chic” nannte Colville-Andersen vor einigen Jahren seinen Blog, der sich inzwischen zu einer internationalen Community ausgewachsen hat. Inzwischen gibt es diesen auch in Buchform. Wobei der 288 Seiten starke Band vor allem eines enthält: Bilder von Menschen auf dem Fahrrad. Oder präziser: Bilder aus unterschiedlichen Städten, von meist schönen Menschen auf sehr coolen Drahteseln.

Fahrradfahren ganz groß in Mode

Das Zweirad gilt laut Colville-Andersen inzwischen als trendiges Fortbewegungsmittel: “Radfahren ist Mode und Lifestyle.” Hippe Menschen mit ihren Vintage-Bikes hätten das Fahren mit dem Rad in den Städten chic gemacht. Jene, die daraufhin auf das Fahrrad umgesattelt seien, hätten dann auch die weiteren Vorzüge erkannt – nämlich dass Radeln bequem sei und man damit schneller vorankomme als mit dem Auto.

Colville-Andersen ist auch durch Wien geradelt

Bei seinen ersten Versuchen, das Rad wieder attraktiver zu machen, sei er oft auf Unverständnis gestoßen, berichtete der Autor. Amerikaner hätten etwa über Bilder von radelnden Frauen mit Röcken gestaunt – und sich erkundigt, wie es möglich sei, damit mit dem Rad zu fahren. Colville-Andersen ist inzwischen auch als Rad-Berater von Kommunen tätig. Und er war auch in Wien bereits mit dem Drahtesel unterwegs, was offenbar durchaus abwechslungsreich war.

Verkehrsplaner sollen mehr Rücksicht auf Radler nehmen

“Ich habe viele Arten von Infrastruktur erlebt”, berichtete er. So sei er etwa von Radwegen, die plötzlich geendet hätten, auf Gehsteige gekommen und habe anschließend die Straße benützen müssen. Die Verkehrsinfrastruktur müsse optimiert werden. Denn seit den 1950er Jahren stünde das Auto im Mittelpunkt der Planungen, was sich nun langsam ändere.

Auch die rot-grüne Wiener Stadtregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Biker deutlich zu erhöhen, wie der Radverkehrsbeauftragte der Stadt, Martin Blum, am Mittwoch betonte. Die aktuellen Zahlen (plus 20 Prozent im Jahr 2011, Anm.) würden zeigen, dass der Trend in die richtige Richtung gehe. “Das Rad als Statusobjekt gewinnt an Bedeutung”, freute sich Blum.

Mikael Colville-Andersens Buch “Cycle Chic” ist im Prestel-Verlag erschienen und kostet 20,60 Euro.

Die Buchpräsentation findet am 16. Mai 2012 um 19 Uhr im Fahrradhaus Wien (1., Friedrich-Schmidt-Platz 9) statt.
(APA/ Red.)

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