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"Crowded House" sind wieder da

www.crowdedhouse.com
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Nach dem "Farewell To The World", einem Konzert in Sydney vor bis zu 250.000 Menschen, hat niemand mehr mit einer Rückkehr von Crowded House gerechnet.

Das Abschiedskonzert der australisch-neuseeländischen Band von 1996 wurde im vergangenen Jahr aufwendig als DVD- und CD-Zehnjahresedition herausgebracht. Bassist Nick Seymour und „Crowdies“-Mastermind Neil Finn spielten danach unverbindlich neue Lieder ein. Daraus wurde nun – 14 Jahre nach dem letzten Studioalbum „Together Alone“ – „Time On Earth“, das fünfte von Crowded House.

„Wir konnten nicht anders“, sagt Seymour im AP-Interview zur Reunion. „You can’t keep a good girl down.“ Wie das Gute wieder unaufhaltsam nach oben kam, erzählt der 49-jährige Finn: „Nick und ich hatten angefangen, ein Album zu machen. Und es stellte sich wieder dieses Band-Gefühl ein. Das ist die einfache und ganze Geschichte. Wir beendeten das Album, bevor wir mit irgendjemanden darüber gesprochen hatten. Die Zusammenarbeit fühlte sich bedeutsam an, ich genoss das Gefühl von so etwas wie einer Band. Ich war von der Idee ergriffen – wieder.“ Bei Crowded House ist es „ein kollektives Gefühl auf der Bühne, eine gemeinsame Erfahrung, ein Publikum zu unterhalten. Ich bin sicher, dass es wieder so sein wird.“

In den USA sind Crowded House schon auf Tournee gewesen, am Samstag (7. Juli) sind sie in Sydney beim „Live Earth“-Konzertspektakel dabei. In Europa wird die Band im September und Oktober zu erleben sein, darunter München, Berlin, Hamburg, Köln, Zürich und Wien, wo die Band am 3. Oktober in der Arena spielen wird. Zur Band gehören neben Finn und Seymour Keyboarder Mark Hart und als neues Mitglied Schlagzeuger Matt Sherrod. Bei „Time On Earth“ spielte Finns Sohn Liam Rhythmus-Gitarre; Neil ist Sänger und Gitarrist der Band.

Und natürlich schrieb er alle Lieder. Bei „Silent House“ arbeitete er mit den Dixie Chicks und bei „Even A Child“ mit Johnny Marr zusammen. Die Musik strahlt Optimismus aus. „Ich will nicht düster sein“, sagt Neil. „Es ist wohl auch Melancholie dabei – ich denke es ist positiv!“ Dass der Titel „Live On Earth“ haargenau zum Live-Earth-Konzept passt, habe sich ergeben: „Wir haben das nicht in dieser Art geplant. Ich dachte über die kurze Zeit nach, die wir haben, und das Konzept, das Beste daraus zu machen. Das ist eine einfache und alte Philosophie. Es ist aber gut, sich stetig daran zu erinnern. Es ist gut, sich klar zu machen, was einem wichtig ist.“

Das sei gerade mit zunehmendem Alter nicht selbstverständlich, sagt Finn. Jenseits der 40 falle es fielen schwerer, den Augenblick zu genießen. Ständig lasse man sich von einem Gemisch aus Erinnerungen, Zukunftsplänen und materiellen Wünschen ablenken – was sich auf Partnerschaft und Familie auswirke: „Es gibt mehr Schichten der Ablenkung.“

Auf den Punkt kommt er in der ersten Single „Don’t Stop Now“ und einem Lied wie „Pour Le Monde“, das er als „impressionistischen Protestsong“ bezeichnet: „Ich habe über einiges nachgedacht, was ich in diesen modernen Zeiten beobachte: Menschen, die gefoltert werden, Systeme, die gebaut werden, um das Individuum zu unterdrücken. All dies ging mir durch den Kopf.“ Seymour ergänzt: „Du bist immer impressionistisch, das ist das Wesen deiner Texte.“

An die Schönheit des größten Crowded-House-Hits „Don’t Dream It’s Over“ kommen einige Songs des neuen Albums heran. „Heaven That I’m Making“ zum Beispiel spielt mit der Vorstellung vieler Menschen, man habe schon die Hölle auf Erden. „Dass man sich aber auch seinen eigenen Himmel schaffen kann, passt doch sehr schön zum Albumtitel, oder?“

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