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Covid-19: Regierung für regionale Regeln – 6.660 aktive Fälle

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Österreich hat am Mittwoch erneut mehr als 700 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet.
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Die Zahl der aktiv Infizierten stieg auf 6.660 Menschen. Zugenommen hat auch die Zahl der Spitalspatienten. Zur Eindämmung der Pandemie sollen Länder und Bezirke nun eigene Zusatzregeln verhängen. Wien kündigte unterdessen an, das Gesundheitspersonal um 1.000 Personen aufzustocken.

Hospitalisierungen steigen an

Ein halbes Jahr nach Beginn des Lockdowns am 16. März sind die Coronavirus-Fallzahlen in Österreich wieder auf erhöhtem Niveau. Während die Neuinfektionen ab Ende März rasch zurückgingen, zeigte sich die gleiche Entwicklung bei den Spitalspatienten rund ein Monat später. Nun stieg die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern wieder an, die Zunahme der Todesopfer ist vorerst stabil. Österreichweit sind bisher 758 Menschen an den Folgen des Corona-Virus gestorben.

Im 24-Stunden-Vergleich kamen am Mittwoch 768 Covid-19-Fälle hinzu. Im Vergleich zum Dienstag mussten knapp zehn Prozent mehr Personen im Krankenhaus behandelt werden - 321 Erkrankte lagen am Mittwoch im Spital, 54 davon auf Intensivstationen. Die meisten Neuinfektionen meldete am Mittwoch erneut Wien, hier kamen 319 hinzu, somit sind in der Bundeshauptstadt offiziell 3.605 Menschen aktiv infiziert. Nach der Schweiz haut auch Deutschland Wien angesichts der hohen Anzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus zum Risikogebiet erklären.

Beschwerden über Gesundheitshotline

In der Bundeshauptstadt häuften sich zuletzt Beschwerden über die Gesundheitshotline 1450 und zu lange Wartezeiten bei Testabnahme und -Ergebnisse. Die Stadt Wien plant nun eine massive Personalaufstockung. Insgesamt sollen 1.000 Personen neu angestellt bzw. befristete Dienstverhältnisse verlängert werden, kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) an. Ein großer Teil, nämlich 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, werden im Bereich des Contact-Tracings neu engagiert. Beim Contact-Tracing geht es um das Aufspüren von Kontaktpersonen bei Covid-19-Fällen. Insgesamt werden in diesem Bereich dann 600 Personen im Einsatz sein. Diese sollen dann auch bei der Hotline 1450 mitarbeiten, wie Ludwig ankündigte.

In den vergangenen Tagen und Wochen ist die Zahl der Anrufe massiv in die Höhe gegangen. Am Dienstag wurden in Wien 17.978 Anrufe verzeichnet. Bei der Gesundheitsbehörde werden 150 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgenommen. Deren vorrangige Aufgaben werden das Erstellen von Bescheiden und das Beantworten von Anfragen von Einrichtungen, Organisationen oder Vereinen sein.

Länder können Zusatzregeln verhängen

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) kündigte im Pressefoyer nach dem Ministerrat an, dass die Länder und Bezirke ihre eigenen Zusatzregeln verhängen sollen, wenn sie es zur Eindämmung des Infektionsgeschehens für nötig erachten.

Am Mittwoch waren Vertreter der sieben in der Corona-Ampel orange geschaltete Bezirke geladen gewesen, das Gespräch bezeichnete Anschober als "ausgezeichnet". Die rechtliche Absicherung soll mit Anfang Oktober stehen.

Als Beispiel für Zusatzmaßnahmen nannte Anschober eine Ausweitung jener Bereiche, wo der Mund-Nasen-Schutz gelten soll. Entsprechende Regelungen waren ja zwischenzeitlich schon in Oberösterreich und Teilen Kärntens getroffen worden.

Nun sollen sie rechtlich abgesichert werden. Dazu braucht es kommende Woche den Beschluss im Nationalrat, dem jener im Bundesrat folgen muss. Die Länderkammer wird nach Informationen der APA dafür eine Sondersitzung Anfang übernächster Woche einschieben.

Entscheidende Wochen

Für den Gesundheitsminister sind die kommenden beiden Wochen entscheidend, was sich auch an weit auseinandergehenden Prognosen zeige, die der Regierung gestern von den Experten vorgelegt worden seien. Das positive Szenario sehe ein Einpendeln auf rund 650 Neuinfektionen pro Tag vor, das negative ein exponentielles Wachstum mit etwa 1.500 Fällen. Im Schnitt gab es in den vergangenen sieben Tagen täglich 641 Neuinfektionen.

Den Wunsch Wiens, eine Registrierungspflicht in der Gastronomie einzuführen, unterstützt Anschober aktuell nicht. Der Minister verwies auf die Bedenken bezüglich Zettelwirtschaft und sah auch Datenschutz-Probleme. Zudem sei es unmöglich die Angaben zu kontrollieren, spielte er auf entsprechende Probleme in Deutschland und der Schweiz an.

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(APA)

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