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Courtney als Konkurrenz für Stella

Ein ungewöhnlicher Aufruhr der Fotografen hat am Donnerstagmorgen in Paris die Pret-a-porter-Kollektion von Beatles-Tochter Stella McCartney eingeläutet.   | Modeschau: 

Grund war nicht die gespannte Erwartung der Herbst-Winter-Kollektion der McCartney-Tochter, sondern der Auftritt von Courtney Love, US-Rockerin und Witwe von Nirvana-Sänger Kurt Cobain.

Die Mode der jungen Britin überzeugte deshalb nicht weniger mit bequemen, jungen Schnitten und kuscheligen Materialien für eine kühle Jahreszeit 2006/2007. Die Kollektion von Leonard blieb den traditionellen Blumendrucken des Hauses treu, während bei Rochas Designer Olivier Theyskens ganz auf feminine Eleganz setzte.

Warm eingepackt kann die McCartney-Kundin den kommenden Winter angehen, große weiche Strickjacken, Umhänge und Pullover aus Kaschmir mit riesigen Rollkrägen umschmeicheln die Trägerin. Auch bei Strickkleidern in grau-blau oder blau-braun-gestreift, einem Strickoverall oder Tunika-Kleidern stand die Bequemlichkeit eindeutig im Vordergrund.

Für den Abend schlug McCartney eine neue Version des kleinen Schwarzen vor, das in der nächsten Saison mit riesigen, fast handtellergroßen Pailletten besetzt ist. Die Farben waren auch hier gedämpft, Jeansblau, Dunkelblau, Beige und Grau beherrschten die winterliche Modelandschaft.

Bei Rochas waren am Mittwochabend die Farbtöne dezent, passend zu einer zurückhaltenden Eleganz mit femininem Touch. Drapierte Krägen, vielschichtige Revers an den Jacken oder ein Tuch mit Lochmuster im Haar sind die einzigen Verzierungen, die Theyskens in seine Kollektion einfließen ließ. Die Abendkleider wurden aufwändiger gestaltet mit wallenden Seidenstoffen, Stickereien und Drucken, Volants schufen Volumen, doch die Taille blieb schmal.

Blumig und verspielt ging es dagegen bei Leonard zu, Seidenjersey und -musselin diente als Material für Kleider mit schmaler Taille, die Muster waren Blumendrucke, Streifen oder asiatische Motive. Passen aus schwarzer Spitze schmiegten sich unter Brust, die Farben waren hier ausnahmsweise kräftig, Rosa mit Rot, Schwarz mit Gold oder rosefarbene Rosen auf sandfarbenem Grund. Doch auch sanftere Nuancen fehlten nicht mit Kleidern in Grau, Braun oder Beige.

Bei Givenchy experimentierte dagegen Designer Riccardo Tisci nach Lust und Laune mit dem Volumen, aufgeplusterte Ärmel und riesige Rollkrägen vergrößerten seine Winterpullover. Doch auch Körpernahes gehörte zur Givenchy-Kollektion, so ein graues Kleid mit Wespentaille, enganliegende Hosen mit hoher Taille, getragen zu weißen Hemden mit roter Stickerei. Auch andere Modelle zeigten slawisch-folkloristische Inspirationen, so bei Pelzmützen und Pelzkrägen oder bei den Gretchen-Frisuren der Models.

Bei den Pret-a-porter-Schauen in der französischen Hauptstadt, die bis einschließlich Sonntag dauern, standen am Donnerstag noch die Defilees von Celine und Yves Saint Laurent auf dem Programm. Am Freitagmorgen sollte dann der deutsche Stardesigner Karl Lagerfeld mit seiner Kollektion für Chanel auflaufen.

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