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Couragierte Pensionistin demaskierte Bankräuber: Duo in Wiener Neustadt verurteilt

Die Pensionistin zeigte sich überaus tapfer bei dem Bankraub.
Die Pensionistin zeigte sich überaus tapfer bei dem Bankraub. ©APA/Sujet
Wegen eines Überfalls auf eine Bank in Neunkirchen sind am Donnerstag ein 62-jähriger Niederösterreicher und seine um 14 Jahre jüngere Komplizin rechtskräftig zu zehn bzw. sechs Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Eine rüstige Pensionistin hatte den beiden während des Bankraubs die Stirn geboten.

Beim Coup in St. Egyden (Ortsteil Urschendorf) hat es der maskierte und mit Bombenattrappe und Gaspistole bewaffnete Täter am 15. Oktober 2012 mit unerwarteter Gegenwehr einer betagten Kundin zu tun bekommen hatte.

Die 82-jährige Frau zeigte sich offensichtlich nicht beeindruckt von dem Geschehen. Im Gegenteil, sie wurde zornig, als sie sah, dass der Täter die Pistole gegen eine Bankangestellte richtete und sich 12.000 Euro in ein Plastiksackerl stecken ließ.

Pensionistin ließ sich nicht einschüchtern

Als er dann auch noch schlechte Manieren zeigte, wurde die Pensionistin rabiat. “Normalerweise lässt ein Mann einer Frau den Vortritt, aber der Maskierte hat sich an mir vorbeigedrängt, hat mi’ angeschrien: ‘Passt Dir was net?’ Da hat der ganze Tango angefangen. Ich vertrag’ das nämlich nicht, wenn mich ein Mann anschreit.

Und ich habe auch keine Angst vor einem Mann”, schilderte die Pensionistin vor Richterin Birgit Borns. So setzte sich die 82-Jährige in Marsch: Sie riss dem Täter zwei Mal die Maske vom Kopf, machte ihm auch das Plastiksackerl mit der Beute streitig. Der verdatterte Mann verließ Hals über Kopf das Geldinstitut. Im Auto saß sein Freundin, mit der er direkt nach dem Überfall auf ein “Surschnitzel mit Bier” ging, wie er am Donnerstag freimütig erzählte.

Aufgrund der Videoaufnahmen, die den Täter ohne Maske zeigten, wurde das Duo noch am selben Tag ausgeforscht.

Täter zu Bankraub geständig

Der 62-Jährige war vor Gericht geständig. Seine Komplizin und Freundin dagegen stritt im Prozess ab, etwas von der Tat gewusste zu haben. Die Beute von 12.000 Euro ist übrigens verschwunden. Beide Angeklagten konnten den Verbleib des Geldes nicht erklären.

Die couragierte Pensionistin gab auf Vorhalt der Richterin zu, dass sie “wirklich viel Glück gehabt” hat: “Es hätte auch anders ausgehen können, aber der Hergott hat über mir die Hand aufgehalten.”

(APA)

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