Einzig der mit stolz geschwellter Brust getragene Ordensbehang bietet Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu erregen. Doch die Präsentation offizieller Dekorationen ist nicht etwa dem modischen Belieben des Geehrten überlassen. Im Gegenteil: Für das würdige Tragen von Ehrenzeichen gelten strenge Vorschriften. Die höchsten Orden der Republik werden meist an der rot-weiß-roten Schärpe unter der linken Brust getragen, erklärt ein Ordensexperte der Präsidentschaftskanzlei.
Ist der Verleiher, in diesem Fall der Bundespräsident, anwesend, wird dieser so genannte Schulterbandorden über der Frackweste getragen (so etwa beim Opernball), ansonsten ist sein Platz unter der Weste. Eine modische Ordnungswidrigkeit hat sich in diesem Zusammenhang im Jahr 2002 die damalige Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) erlaubt, als sie den großen Stern ihres Ehrenabzeichens als Schulterbrosche anstatt unter der linken Brust trug.
Mag auch so mancher blechgeschmückte Frack beeindrucken, ist doch nicht alles Gold, was glänzt: Nicht nur geschmacklos, sondern auch strafbar ist das Tragen fremder Insignien, wie es etwa Popstar Michael Jackson vorführte, der sich bei seinem Missbrauchs-Prozess mit dem Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien schmückte. Ererbte oder käuflich erworbene Auszeichnungen haben also auch in der Faschingszeit auf der Opernball-Bühne nichts zu suchen.
Die Republik Österreich sowie die Bundesländer verleihen Dekorationen unterschiedlicher Art und Abstufung. Typischerweise werden die begehrten Auszeichnungen rechtzeitig vor anstehenden Wahlen vergeben. Der Bundespräsident hat im Jahr 2005 allein 1.298 Personen mit hohe Ehrenzeichen versehen.
Die höchste Auszeichnung ist der Groß-Stern des Ehrenzeichens. Diesen gibt es nur für Staatsober- und gekrönte Häupter. Es folgt das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande, das zumeist Nationalratspräsidenten, Präsidenten des Rechnungshofes, Bundeskanzler und Bundesminister ziert. Das Große Silberne Ehrenzeichen ist gemäß der Hierarchie vornehmlich auf den Roben von Landeshauptleuten, Staatssekretären oder zweiten und dritten Nationalratspräsidenten zu finden.
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