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Cote d'Ivoire: Mehr Vermittlungsbemühungen

Vor dem Hintergrund weiterer Evakuierungen aus dem westafrikanischen Krisenstaat Cote d’Ivoire hat Südafrika seine Vermittlungsbemühungen intensiviert. Währenddessen gehen die Evakuierungen von Ausländern weiter.

In der Hauptstadt Pretoria traf der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki am Donnerstag mit Vertretern von Opposition und Rebellen zusammen, die den Norden der Cote d’Ivoire besetzt halten. Er will im Auftrag der Afrikanischen Union Möglichkeiten ausloten, einen vor einer Woche von Regierungstruppen gebrochenen Waffenstillstand wieder in Kraft treten zu lassen.

Der UNO-Sicherheitsrat hatte zuvor wegen der Verhandlungen eine Abstimmung über Sanktionen verschoben. Sie sehen ein Waffenembargo, Reiseverbote und das Einfrieren von Auslandskonten gegen die Regierung und die Rebellen vor. Ohne Einigung in Pretoria sollen die Sanktionen im Dezember für vorerst zwölf Monate wirksam werden.

Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF berichtete am Donnerstag von sich verschlechternden Rahmenbedingungen, die die Gesundheitsversorgung von Millionen Kinder und Frauen bedrohe. Die UNICEF-Büros in Nachbarländern bereiteten sich auf eine Flüchtlingswelle vor. Die Hilfsorganisation Reporter ohne Grenzen warf den Staatsmedien des Landes Propaganda, Desinformation und Anstiftung zur Gewalt durch Sendungen mit Hass-Aufrufen und Halbwahrheiten vor. Präsident Laurent Gbagbo müsse sicherstellen, dass Staatsmedien nicht mehr zur Mobilisierung regierungsnaher Miliztruppen missbraucht würden, verlangte die Organisation.

Gbagbo selbst spielte die Folgen des Exodus’ weißer Ausländer herunter und meinte, sie kämen nach den Unruhen zurück. Französische Flüchtlinge erklärten dagegen, sie hätten alles verloren und würden nicht zurückkehren. Mehrere von ihnen reichten Anzeigen wegen Erpressung, Körperverletzung und Sachbeschädigung ein. Frankreich, Italien und Spanien flogen am Donnerstag auf freiwilliger Basis weiterer Ausländer aus. 1.500 Europäer werden seit dem Wochenende von den französischen Militärs, weitere 1600 in UNO-Lagern in Cote d’Ivoire versorgt. Die Zahl der Franzosen – viele mit doppelter Staatsangehörigkeit – ist seit den 70er Jahren von 70.000 auf weniger als 15.000 gesunken. Frankreich entsandte zur Truppenverstärkung zwei Kriegsschiffe mit 400 Soldaten, Panzern und Helikoptern in Richtung Cote d’Ivoire. Auch die Regierung in London schickt Soldaten in den westafrikanischen Krisenstaat Cote d’Ivoire, um britische Staatsbürger sicher außer Landes zu bringen. Nach Angaben von Verteidigungsminister Geoff Hoon vom Donnerstag befanden sich etwa 300 Elitesoldaten bereits im benachbarten Ghana. Zur Evakuierung werde eine Reihe von Militärflugzeugen eingesetzt, hieß es weiter. Nach den Angaben befinden sich etwa 400 britische Staatsbürger in Cote d’Ivoire.

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