Coronavirus: Seoul reicht Mordanzeige gegen Sektenführer ein

Ihnen wird demnach unter anderem vorgeworfen, nicht ausreichend mit den Gesundheitsbehörden zusammengearbeitet und die Namen von Anhängern vorenthalten zu haben, die auf das Virus getestet werden sollten. Die in Südkorea umstrittene Sekte weist die Vorwürfe zurück.
Sekte an Verbreitung beteiligt
Die Stadt Seoul gibt der Sekte die Mitschuld am Tod von Covid-19-Patienten im Land. Ein Vorwurf lautet, die religiöse Organisation habe gegen das Gesetz zur Prävention von Infektionskrankheiten verstoßen.
Die Mehrheit der bisher über 4000 nachweislichen Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus wurde in der südöstlichen Millionen-Stadt Daegu und der umliegenden Region gemeldet, wo Shincheonji ("Neuer Himmel, neue Erde") stark vertreten ist. Die größte Anhäufung von Fällen gibt es dabei unter Sektenanhängern in Daegu. Eine 61 Jahre alte Anhängerin wurde als 31. Patientin in Südkorea erfasst, die sich mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt hat. Sie hatte im Februar trotz Krankheitssymptomen an Gottesdiensten der Sekte teilgenommen.
Sektenführer entschuldigt sich
Einige Mitglieder der Sekte, die auch Verbindungen nach China hat, besuchten nach Angaben der Behörden noch im Januar die zentralchinesische Stadt Wuhan, wo der Ursprung von Covid-19 vermutet wird. Mittlerweile hat die Sekte nach eigenen Angaben sämtliche Einrichtungen im Land geschlossen und den Gesundheitsbehörden die Namen von mehr als 200 000 Anhängern übergeben.
Sektengründer Lee entschuldigte sich für die Rolle der Religionsgemeinschaft bei der Verbreitung des Virus. "Ich möchte mich im Namen der Mitglieder ernsthaft entschuldigen", sagte der 88-Jährige vor Journalisten. "Wir haben uns sehr bemüht, waren aber nicht in der Lage es zu verhindern." Seine Gruppe arbeite aktiv mit der Regierung zusammen.
(dpa/APA)
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