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Coronavirus: In Wiener Hotellerie bahnt sich Krise an

In der Wiener Hotellerie bahnt sich eine Krise an.
In der Wiener Hotellerie bahnt sich eine Krise an. ©pixabay.com (Sujet)
Auch die Wiener Hotellerie ist vom Coronavirus stark betroffen. Laut der WKW bahnt sich eine Krise an.

In der Wiener Hotellerie bahnt sich laut Wirtschaftskammer Wien nach den jüngsten - der Ausbreitung des neuen Coronavirus geschuldeten - Maßnahmen eine Krise an. Wie Dominic Schmid, Hotellerie-Obmann in der WKW, in einer Aussendung berichtete, sind zahlreiche Unternehmer in hohem Umfang mit Stornos konfrontiert.

Betriebe massiv mit Stornierungen konfrontiert

"Die Betroffenheit unter den Betrieben ist sehr unterschiedlich. Betriebe, die sehr viele chinesische Touristen beherbergt haben, leiden massiv. Auch in den Negativzahlen sind Betriebe, die sich speziell auf italienische Schüler- und Studentengruppen spezialisiert haben. Sie sind massiv mit Stornierungen konfrontiert", berichtete der Kammervertreter.

Stornos aus Ländern, die ein Ausreiseverbot haben, seien besonders dramatisch für Hotelbetriebe. "In diesem Fall können keine Stornogebühren verrechnet werden." Private Veranstaltungen von Firmen, wie Kongresse oder Seminare, würden derzeit ebenfalls sehr kurzfristig abgesagt, hieß es - "da aufgrund interner Firmenvorgaben Reisetätigkeiten eingeschränkt oder sogar verboten werden", so Schmid.

Messen mit zentraler Rolle: "European Congress of Radiology" verschoben

Für die Wiener Hotellerie spielen Kongresse, Messen und Tagungen eine zentrale Rolle, hob er hervor. Denn der Tagungsgast gebe mehr als doppelt so viel aus wie ein "normaler" Tourist. Die aktuelle Verschiebung des "European Congress of Radiology" (Radiologenkongress, Anm.) von März auf Juli treffe die Wiener Hotellerie ebenfalls hart, denn mit 30.000 Teilnehmer handle es sich um einen der größten medizinischen Kongresse weltweit.

"Eine Verschiebung ist natürlich besser als eine Komplettabsage, allerdings stellt diese die Betriebe trotzdem vor einen Umsatzentgang, da die stornierten Zimmer so kurzfristig nicht mehr vergeben werden können und dann oft zum neuen Kongresszeitpunkt keine Zimmer mehr verfügbar sind. Darüber hinaus muss man auch davon ausgehen, dass die Teilnehmeranzahl im Urlaubsmonat Juli geringer ausfällt als im März. Unterm Strich bleibt ein deutliches Minus", beklagte der Hotellerieobmann.

Schmid: "Wir brauchen dringend Unterstützung"

Die gestern vom Bund ausgesprochene Kreditgarantie für betroffene Betriebe sei ein wichtiger Schritt, versicherte er. Allerdings warnte er davor, dass diese Initiative nicht ausreichen könnte: "Es ist definitiv notwendig, weitere Maßnahmen für finanzielle Unterstützungen betroffener Betriebe auszuloten. Dazu gibt es aktuell Gespräche mit dem Wirtschaftsministerium, den Sozialpartnern und der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank", sagte Schmid: "Der Tourismus ist derzeit die vom Coronavirus am meisten betroffene Branche, ganz besonders in Wien. Wir brauchen dringend Unterstützung."

(APA/Red)

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