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Coronakrise: Derzeit 133.000 Menschen in Kurzarbeit

Derzeit befinden sich 132.984 Menschen in Kurzarbeit, teilte Arbeitsministerin Christine Aschbacher am Dienstag mit.
Derzeit befinden sich 132.984 Menschen in Kurzarbeit, teilte Arbeitsministerin Christine Aschbacher am Dienstag mit. ©APA (Sujet)
Wie Arbeitsministerin Christine Aschbacher am Dienstag mitteilte, befinden sich derzeit 132.984 Menschen in Kurzarbeit. Im Oktober und Anfang November seien bisher nur 15.844 Anträge eingelagt - bis 20. November können vom Corona-Lockdown betroffene Unternehmen aber noch rückwirkend Anträge stellen. Das Ministerium geht auch davon aus, dass bei der Kurzarbeit noch eine höhere Nachfrage folgt.

Zugleich teilte Aschbacher mit, dass derzeit 437.421 Personen ohne Job sind, das sind um 12.521 mehr als in der Vorwoche bzw. 79.000 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Aschbacher wiederholte die Befürchtung, dass die Arbeitslosigkeit bis Jahresende auf über 500.000 Menschen steigen könnte. Die krisenbedingte Arbeitslosigkeit könnte noch um 20.000 Arbeitssuchende höher ausfallen als bisher. Von den Menschen ohne Job waren 370.981 arbeitslos und 66.440 in Schulung.

Positiv sei, dass trotz wirtschaftlicher Probleme im Oktober 36.000 Personen einen Job gefunden haben. Es seien "zigtausende" offene Stellen beim AMS gemeldet, außerdem würden viele Arbeitsplätze direkt vermittelt. Die Ministerin appellierte an die Menschen, weiter nach einem Job zu suchen. Österreich sei "mit der Corona-Kurzarbeit und der Corona-Joboffensive für den Herbst und Winter gerüstet", so die Ministerin.

Aschbacher: "Bewerben Sie sich"

Die Arbeitslosen sollten sich auf offene Stellen bewerben, etwa im Contact Tracing, oder in der Administration von Pflegeheimen. "Bewerben Sie sich", appellierte Aschbacher. Es würden gerade in versorgungskritischen Bereichen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Die "Corona-Joboffensive" des AMS sei die größte Arbeitsmarktoffensive der Zweiten Republik.

Aschbacher appellierte an alle Unternehmen, die von Schließungen oder von Umsatzrückgängen betroffen sind, ihre Mitarbeiter nicht zu kündigen sondern in Kurzarbeit zu schicken. Betriebe mit Kurzarbeit sollten ihre Belegschaft weiterbilden, etwa mit Online-Kursen zur Digitalisierung oder mit Sprachkursen in der geschlossenen Hotellerie. Bis 20. November können vom Lockdown betroffene Betriebe noch rückwirkend Anträge auf Null Prozent Kurzarbeit stellen. Vorerst halten sich die Unternehmen noch zurück, im Oktober und Anfang November seien nur 15.844 Kurzarbeits-Anträge eingelangt. Das Ministerium geht aber davon aus, dass bei der Kurzarbeit noch eine höhere Nachfrage folgt.

Es geht steil bergauf, sobald der Impfstoff da ist"

Auf die positive Entwicklung an den Börsen nach den Fortschritten bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs verwies Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). "Es geht steil bergauf, sobald der Impfstoff da ist". Erfreulich sei auch, dass ein österreichisches Unternehmen, die Firma Polymun in Klosterneuburg, einen starken Beitrag bei der Bekämpfung des Coronavirus leiste. Das Unternehmen sei durch die österreichische Forschungsförderung unterstützt worden und zeige, wie Grundlagenforschung direkt in Impfstoffe umgesetzt werden könne.

"Derzeit stecken wir leider noch mitten in der Pandemie", sagte Schramböck. Die Impfungen seien mit einem rollenden Schneeball zu vergleichen, der zur Lawine werde. "Wir brauchen Lawinenschutz", zog die Tirolerin einen bildhaften Vergleich. Bis ein Impfstoff da sei, gelte es die Beschränkungen im Lockdown zu beachten und genau einzuhalten. Am Wochenende würden die bisher verhängten Maßnahmen evaluiert, davor wollten die beiden Ministerinnen nicht über allfällig notwendige neue Maßnahmen spekulieren. Erneut lobte Schramböck die Effizienz der österreichischen Hilfszahlungen, Österreich sei hier weit schneller als Deutschland.

Das Weihnachtsgeld, das in vielen Unternehmen Ende November fällig wird, müsse ausbezahlt und dann auch konsumiert werden, appellierten beide Ministerinnen. Mit dem Geld für die Kurzarbeit seien immer auch anteilig die Sondergeldzahlungen geleistet worden, daher müssten auch diese Unternehmen das Weihnachtsgeld zusammenbekommen. Dass die Geschäfte jetzt spätestens um 19 Uhr die Türen schließen sei eine Sozialpartnervereinbarung im Handel, damit alle rechtzeitig vor dem Beginn des Lockdown um 20 Uhr nach Hause kommen, erläuterte Schramböck.

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(APA/Red.)

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